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Pathologie der Verdauung.

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412 <strong>Pathologie</strong> des Harnappatats.<br />

nach aussen. Die Harnblase ist wie<strong>der</strong>holt in perforativer Communication<br />

mit einer Darmschlinge, mit <strong>der</strong> Gallenblase, auch dem Magen<br />

getroffen worden; auch Perforationen durch die Bauchdcckcn nach<br />

vorn o<strong>der</strong> in die Inguinalgegend o<strong>der</strong> die des Perineum sind keineswegs<br />

selten, und <strong>der</strong> ausserordentlichen Häufigkeit <strong>der</strong> Vesico-rectal-,<br />

sowie <strong>der</strong> Vesico - vaginalfisteln habe ich soeben erst Erwähnung gethan;<br />

soweit dieselben nicht traumatisch sind, liegt ihnen meistens ein<br />

carcinomatöser Process zu Grunde, doch stellen auch die calculösen<br />

Perforationen dazu ihr Contingent. Ureterenfistein gehen entwe<strong>der</strong><br />

nach aussen, o<strong>der</strong>, wenn sie die Folgen gynäkologischer Manipulationen,<br />

in den weiblichen Genitaltract; Harnröhrenfisteln können sich bei <strong>der</strong><br />

Frau in die Vagina, die weitaus häufigeren des Mannes dagegen an<br />

je<strong>der</strong> beliebigen Stelle des Penis, des Sero tum und selbst <strong>der</strong> benach­<br />

barten Hautpartien öffnen.<br />

Die eigentliche Lebensgefahr ist nun zwar durch diese fistulösen<br />

Communicationen abgewendet, doch sind letztere trotzdem nichts weniger<br />

als erwünscht. Und zwar bringen sie nach zwei Richtungen<br />

hin lästige Störungen mit sich. Für einmal passirt es bei den Communicationen<br />

mit an<strong>der</strong>en Höhlen leicht, das ungehörige Dinge in die<br />

Harnwege gerathen und daselbst Veranlassung zu entzündlichen Processen<br />

und ganz beson<strong>der</strong>s zur Bildung von Concretionen und Steinen<br />

mit all' ihren Folgen werden. Die zweite und für die Patienten in<br />

<strong>der</strong> Regel viel empfindlichere Unannehmlichkeit erwächst ihnen daraus,<br />

dass sie den Ausfluss des Harns aus den regelwidrigen Fisteln und<br />

Hohlräumen nicht zu beherrschen im Stande sind. Zwar wenn <strong>der</strong><br />

Urin aus den Harnwegen in den Darm übertritt, so gelingt es den<br />

Kranken wohl, das fortwährende Abtröpfeln desselben per anum zu<br />

verhin<strong>der</strong>n, indess giebt es in diesen Fällen in <strong>der</strong> Regel profuse<br />

Diarrhoen und zwar, wenn das communicirende Nierenbecken o<strong>der</strong> die<br />

Harnblase, wie gewöhnlich, im Zustande <strong>der</strong> Pyelitis und Cystitis<br />

sich befindet, mit eiterhaltigen, zugleich urinös riechenden Entlee­<br />

rungen. Auch bei den Harnröhrenfisteln fliesst selbstverständlich Harn<br />

nur bei <strong>der</strong> willkürlichen Entleerung desselben per urethram in mehr<br />

o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> reichlicher Menge durch die abnorme Oeffnung nach aussen<br />

ab. Um so übler aber sind die Menschen mit äusseren Nierenbecken-,<br />

Ureteren und Blasenfisteln daran, und nicht weniger beklagenswerth<br />

ist <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Frauen mit Blasen- o<strong>der</strong> Ureterenscheidenfisteln.<br />

Durch den abtröpfelnden Harn wird die Umgebung <strong>der</strong> fistulösen<br />

Hautöffnungen, resp. <strong>der</strong> äusseren Genitalien in eine continuirlichc

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