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Pathologie der Verdauung.

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406 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

Wechsel zwischen Verschluss und Durchgängigkeit des Ureter mit<br />

sich bringen, auf einer Seite vorliegt, so pflegt sich dies durch kein<br />

charakteristisches Symptom im Harn zu verrathen. Die zweite Niere<br />

mit normalen Harn wegen ist je<strong>der</strong>zeit bereit, etwaige Störungen in<br />

<strong>der</strong> Harnabscheidung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite zu compensiren, und es darf<br />

Sie nicht überraschen, wenn Sie in den Krankengeschichten selbst <strong>der</strong><br />

sehr grossen einseitigen Hydronephrosen alle möglichen krankhaften<br />

Symptome, wie sie solche colossalen Unterleibsgeschwülste in ihrem<br />

Gefolge haben, verzeichnet finden, aber nichts Bemerkenswerthes hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Harnausscheidung. Wohl aber müssen Sie auf ein abnormes<br />

Verhalten des Harns bei den doppelseitigen Fehlern dieser<br />

Art immer gefasst sein. Die Verengerungen bei<strong>der</strong> Ureteren führen,<br />

sobald sie nicht gar zu geringfügig sind, immer zu einer Verringerung<br />

des Harnvolumen und des Harnstoffgehalts, die hochgradigen<br />

Stenosen sogar zu einer <strong>der</strong>artigen Oligurie, dass es auch<br />

hier, wenn schon um Vieles langsamer, als bei vollständigem Ureterenverschluss,<br />

zu einer tödtlichen Retention von Harnbestandtheilen im<br />

Organismus kommt. Am interessantesten verhalten sich endlich die<br />

doppelseitigen Hydronephrosen, welche in Folge nicht continuirlichen,<br />

son<strong>der</strong>n nur zeitweiligen Ureterenverschlusses entstehen; weniger, weil<br />

sie die grössten Exemplare dieser Nierenverän<strong>der</strong>ung zu bilden pflegen,<br />

als weil in <strong>der</strong> Harnausscheidung die Discontinuität des Hin<strong>der</strong>nisses<br />

sich oftmals deutlich wie<strong>der</strong>spiegelt. Denn es wechseln in diesen<br />

Fällen Perioden <strong>der</strong> Oligurie und vollständigen Anurie mit<br />

ausgesprochener Polyurie. Wie oft und innerhalb welchen Zeitraums<br />

dieser Wechsel erfolgt, das ist freilich sehr verschieden, und<br />

hängt vor Allem von <strong>der</strong> Natur des Hin<strong>der</strong>nisses ab. In einem Falle<br />

von doppelseitiger fehlerhafter Insertion <strong>der</strong> Ureteren ins Nierenbecken,<br />

den ich secirte, hatte die Frau lange Zeit hindurch bei Tage so gut<br />

wie gar keinen Urin entleert, Nachts dagegen ganz beträchtliche<br />

Massen producirt. Doch dürfte solch regelmässige Abwechselung nur<br />

sehr selten vorkommen, schon weil ja gewöhnlich nicht darauf gerechnet<br />

werden kann, dass die SecretionsVerhältnisse auf beiden Seiten<br />

völlig gleichartig ablaufen. Manchmal folgt auf eine mehrtägige<br />

Anurie bei demselben Individuum eine mehrtägige sehr bedeutende<br />

Polyurie und darauf ein Zeitraum, innerhalb dessen das tägliche Harnvolumen<br />

ein reichliches bleibt, ohne die Norm auffällig zu überschreiten;<br />

braucht doch nur eine anurische Periode <strong>der</strong> einen mit einer<br />

polyurischen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n Niere zusammenzutreffen, o<strong>der</strong> Anurie und

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