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Pathologie der Verdauung.

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26 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

Weise reagirt, entzieht sich bislang unserer Kenntniss und wird auch<br />

schwerlich aufgeklärt werden, so lange <strong>der</strong> Mechanismus <strong>der</strong> physiologischen<br />

Drüsenthätigkeit noch in Dunkel gehüllt ist. Noch schlimmer<br />

steht es anscheinend gerade bei <strong>der</strong> Magenseeretion mit unserer<br />

Kenntniss des Nerveneinflusses; denn bekanntlich ist bisher <strong>der</strong><br />

positive Nachweis von Secretionsnerven daselbst nicht gelungen. Wenn<br />

man aber daraus, dass einerseits die vollkommen unberührte, in keiner<br />

AVeise gereizte Magenschleimhaut keine Spur von Magensaft abson<strong>der</strong>t,<br />

an<strong>der</strong>erseits die Reizung irgend einer Stelle sofort Secretion auslöst, das<br />

Vorhandensein eines in <strong>der</strong> Magenwand selber befindlichen secretorischen<br />

Reflexmechanismus erschlossen hat, so lässt sich mit Recht dagegen<br />

einwenden, dass diese mechanisch hervorgerufene Abson<strong>der</strong>ung immer<br />

nur geringfügig und lediglich auf die gereizte Stelle beschränkt bleibt,<br />

mithin auch im Sinne directer Erregung <strong>der</strong> Drüsen gedeutet werden<br />

kann. Auch die Erfahrungen, welche Heidenhain 9 über die Saftsecretion<br />

in einem künstlich vom übrigen Magen isolirten Fundusabschnitt<br />

beim Hunde gemacht hat, sprechen eher gegen als für die<br />

Thätigkeit reflectorisch erregter Secretionsnerven; denn nach <strong>der</strong> Einführung<br />

von Nahrungsmitteln per os trat zwar auch im isolirten Blind­<br />

sack Secretion ein, aber erst nach 15—30 Minuten, und auch nur<br />

dann in ansehnlicher Menge, wenn die betreffenden lngesten gut verdaulich<br />

waren, <strong>der</strong> Art, dass eine unzweifelhafte Resorption stattfand.<br />

Selbst wenn aber die mancherlei Angaben, die in <strong>der</strong> Phvsiologie und<br />

<strong>Pathologie</strong> über Störungen <strong>der</strong> Magensaftabson<strong>der</strong>ung in Folge von<br />

nervösen Erregungen und Eingriffen vorliegen, besser begründet wären,<br />

als sie es de facto sind, so wäre doch immer noch zu erwägen, ob es<br />

sich hierbei nicht zunächst um Beeinflussung <strong>der</strong> Magenbewegungen,<br />

und erst in Folge dessen secundär auch <strong>der</strong> Abson<strong>der</strong>ungsVorgänge<br />

handelt. Demnach können wir auch nichts Sicheres darüber angeben,<br />

ob es wirklich rein nervöse Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Magensaft<br />

secretion giebt; dagegen lässt sich das mit voller Bestimmtheit<br />

aussagen, dass um so weniger Magensaft abgeson<strong>der</strong>t wird, je weniger<br />

die Schleimhaut durch den Contact mit den natürlichen Erregungsmitteln,<br />

d. h. den lngesten, gereizt wird. Dass in dieser Beziehung<br />

die Beschaffenheit <strong>der</strong> Nahrung, insbeson<strong>der</strong>e ob sie leicht o<strong>der</strong> schwer<br />

verdaulich, nicht gleichgültig ist, deutete ich soeben schon an; nicht<br />

min<strong>der</strong> belangreich ist aber für die <strong>Pathologie</strong> die Berücksichtigung<br />

eines an<strong>der</strong>en Umstandes, nämlich <strong>der</strong> Magenperistaltik. Sind es<br />

doch gerade die peristaltischen Bewegungen des Magens, welche indem

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