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Pathologie der Verdauung.

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Gegendruck. 403<br />

Abson<strong>der</strong>ung eines sehr leichten und klaren Harns. Eben<br />

deshalb fliesst bei den Menschen mit fehlerhafter Uretereninsertion,<br />

so lange sie liegen, eine so bedeutende Masse Harns in die Blase und<br />

gelangt dann zur Entleerung nach aussen; wenn aber <strong>der</strong> Weg zur<br />

Blase nicht vollständig frei ist, wie bei denselben Individuen, wenn sie<br />

stehen o<strong>der</strong> gehen, o<strong>der</strong> wie bei den Harnleiterstenosen, da bewirkt<br />

die profuse Secretion, dass Nierenbecken und Ureter immer mit grossen<br />

Massen Harns gefüllt und überreichlich gedehnt werden. Und weil<br />

nun, so lange überhaupt ein Abfiuss aus dem überfüllten Becken noch<br />

möglich, die Harnsecretion nie erlischt, so können Jahre und Jahrzehnte<br />

in diesem stets gleichartigen Spiel verlaufen, freilich nicht<br />

ohne allmälig ganz gewaltige Erweiterungen <strong>der</strong> betreffenden<br />

Theile herbeizuführen. Schon die durch comprimirende Geschwülste<br />

bewirkten Hydronephrosen pflegen die durch acute Verlegung des<br />

Harnleiters bedingten an Grösse erheblich zu übertreffen; doch geht<br />

auch bei ihnen in <strong>der</strong> Regel die Verengerung zu bald in Verschluss<br />

über und dauert, eben wegen des Grundleidens, gewöhnlich nicht lange<br />

genug, um die eigentlich exorbitanten Formen <strong>der</strong> Hydronephrosen<br />

entstehen zu lassen. Diese colossalen hydronephrotischen Säcke, die<br />

schon wie<strong>der</strong>holt mit grossen Ovarialtumoren verwechselt worden sind,<br />

Säcke von zuweilen über Manneskopfgrösse, diese trifft man für einmal<br />

bei narbigen Stricturen, ganz beson<strong>der</strong>s aber bei den fehlerhaften<br />

Insertionen, den Harnleiterklappcn und Knickungen, d. h. bei den<br />

Bildungsfehlern, bei welchen es ja auch nicht an <strong>der</strong> Zeit zur Ausbildung<br />

so enormer Ectasien gefehlt hat. Der diesseitige Abschnitt<br />

des Ureter kann dabei den Umfang einer Dünndarmschlinge erreichen,<br />

<strong>der</strong> eigentlich hydronephrotische Sack aber gleicht dann so wenig<br />

dem gewohnten Bilde eines Pelvis renalis, dass öfters nur die am<br />

äusserem Umfang des Sackes aufsitzenden und mit dem Hauptraum<br />

durch grosse halsartige Oeffnungen communicirenden, ihrerseits gleichfalls<br />

mächtig eetasirten Nierenkelche eine sofortige Diagnose ermög­<br />

lichen. Jedenfalls bilden diese Nebensäcke ein viel auffälligeres Charakferisticum<br />

dieser grössten Hydronephrosen, als die den Sack rings<br />

umgebende Nierensubstanz. Denn letztere ist in diesen Fällen ganz<br />

ungemein verdünnt, an manchen Stellen scheint sie vollständig zu<br />

fehlen, an den meisten beträgt ihr Dickendurchmesser kaum einen<br />

o<strong>der</strong> ein paar Millimeter, und wenn es überhaupt noch dickere Par­<br />

tien giebt, so sitzen dieselben ganz vereinzelt an irgend einer Stelle<br />

des Umfangos, die man erst bei allseitiger und vorsichtiger Präpara­<br />

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