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Pathologie der Verdauung.

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402 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

Stelle wie<strong>der</strong> ein. Aber auch bei <strong>der</strong> einfachen Verengerung hat man<br />

es, so wenig auch <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand selbst sich verän<strong>der</strong>n mag, keines­<br />

wegs mit einer immer gleichartigen Erschwerung <strong>der</strong> Harnabscheidung<br />

zu thun. Gesetzten Falls, es träte eine bedeutende Verengerung-<br />

plötzlich während einer Periode reichlicher Harnsecretion ein, so wird<br />

zwar nicht so rasch, wie bei vollständigem Verschluss, aber doch in<br />

relativ kurzer Zeit ein Augenblick kommen, wo in Folge des Miss­<br />

verhältnisses zwischen Zufluss und Abfiuss das Nierenbecken und <strong>der</strong><br />

diesseitige Abschnitt des Ureter so stark gefüllt und <strong>der</strong>artig gespannt<br />

sind, dass nun kein Harn mehr aus <strong>der</strong> Niere ins Pelvis nachtropft.<br />

Bald aber entlastet sich das Nierenbecken seines überreichlichen<br />

Inhalts, <strong>der</strong> theils einfach <strong>der</strong> Schwere nach, theils unter energischer<br />

Mithülfe <strong>der</strong> durch den Wi<strong>der</strong>stand abnorm erregten peristaltischen<br />

Bewegungen <strong>der</strong> Uterenmuskulatur durch die verengte Stelle abfliesst,<br />

und nun kann das Spiel von Neuem beginnen. Dass es in Wirklichkeit<br />

nicht wohl einen so ausgesprochenen Wechsel zwischen strotzen<strong>der</strong><br />

Füllung und completer Entleerung des Nierenbeckens geben kann,<br />

bedarf natürlich keiner näheren Darlegung: indess bedingt dieser Umstand,<br />

wie auf <strong>der</strong> Hand liegt, keinen principiellen Unterschied. Denn<br />

darauf allein kommt es an, dass <strong>der</strong> Niere die Möglichkeit gewahrt<br />

bleibt, nach kürzeren o<strong>der</strong> längeren Unterbrechungen ihrer Harnabscheidung<br />

immer wie<strong>der</strong> erhebliche Harnquanta ins Becken<br />

zu ergiessen, und diese Möglichkeit ist nicht blos bei den erstgenannten<br />

Bildungsfehlern, son<strong>der</strong>n ebenso bei <strong>der</strong> Verengerung, und<br />

weil bei allmäliger Verlegung des Harnleiters dem schli es suchen Ver­<br />

schluss nothwendig ein längeres Stadium <strong>der</strong> Verengerung vorangeht,<br />

auch in den Fällen dieser Kategorie erhalten.<br />

Weshalb gerade dieses Verhältniss in so hohem Grade die Ausbildung<br />

<strong>der</strong> grossen Hydronephrosen begünstigt, leuchtet ohne Weiteres<br />

ein: es kommt niemals zu einem vollständigen und dauernden A"ersiegen<br />

<strong>der</strong> Harnsecretion in <strong>der</strong> betreffenden Niere, und es tritt deshalb<br />

viel mehr Flüssigkeit in das Nierenbecken, als bei vollständigem<br />

Ureterenverschluss. Ein Umstand aber ist es ganz beson<strong>der</strong>s, <strong>der</strong> hier<br />

für die Ansammlung sehr reichlicher Flüssigkeitsmassen in den zugängigen<br />

Harnwegen sorgt, das ist das Verhalten <strong>der</strong> Nierensecretion<br />

nach Beseitigung <strong>der</strong> abnormen Wi<strong>der</strong>stände. Sobald<br />

das Hin<strong>der</strong>niss wegfällt, welches dem Abfiuss des secernirten<br />

Harns entgegensteht, sobald damit die Glomeruli von dem auf ihnen<br />

lastenden Gegendruck befreit sind, beginnt sofort eine ausgiebige

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