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Pathologie der Verdauung.

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Gegendruck. 397<br />

gut- und bösartige, gleichgültig ob sie von <strong>der</strong> Blasenwand ihren Ausgang<br />

genommen o<strong>der</strong> ob sie erst, z. B. vom Uterus, resp. Vagina aus,,<br />

auf die Blase übergegriffen haben. Die Wirkung solcher Geschwülste<br />

auf die Harnabscheidung wird wesentlich durch ihren Sitz bestimmt.<br />

Ganz grosse Tumoren im Vertex <strong>der</strong> Harnblase brauchen die Füllung<br />

<strong>der</strong> letzteren von den Ureteren aus nicht im Geringsten zu beeinträchtigen,<br />

während schon kleine Gewächse, die im Trigonum sich<br />

etablirt haben, eine o<strong>der</strong> unter Umständen selbst beide Harnleiteröffnungen<br />

im äussersten Grade verengen o<strong>der</strong> selbst versperren können.<br />

Dass ferner durch einen grossen Blasenstein beide Ureterenmündungen<br />

gleichzeitig verlegt sein können, davon habe ich Ihnen schon<br />

neulich ein Beispiel vorgeführt; kleine Steine behin<strong>der</strong>n die Entleerung<br />

eines Harnleiters wohl nur dann, wenn die Mündung des letzteren<br />

innerhalb eines Divertikel sitzt^ und dieses durch den Stein ausgefüllt<br />

ist. Dagegen ist nichts gewöhnlicher, als dass Steine je<strong>der</strong> Grösse<br />

vor das Orificium internum urethrae sich lagern und so die Entleerung<br />

<strong>der</strong> Harnblase zeitweilig unmöglich machen. Von sonstigen abnormen<br />

Wi<strong>der</strong>ständen, welche sich <strong>der</strong> Harnentleerung noch zuletzt, jenseits<br />

<strong>der</strong> Blase in den Weg stellen, erwähne ich schliesslich als die häufigsten<br />

und deshalb wichtigsten pathologische Vergrösserungen<br />

<strong>der</strong> Prostata, insbeson<strong>der</strong>e die sog. Prostatahypertrophie, und die<br />

Stricturen <strong>der</strong> Harnröhre.<br />

Auf die zu allerletzt genannten Momente werden wir demnächst<br />

noch näher einzugehen haben, hier habe ich sie eigentlich mehr <strong>der</strong><br />

Vollständigkeit halber mit genannt. Denn es würde ein Irrthum sein,<br />

wenn Sie etwa meinen möchten, dass je<strong>der</strong> die Entleerung <strong>der</strong> Harnblase<br />

erschwerende Process seinen Einfluss sogleich bis in die Se-<br />

cretionsstätte des Harns hinein geltend macht. Das verhin<strong>der</strong>t vielmehr<br />

das zwischen diese Hin<strong>der</strong>nisse und die Nieren eingeschobene<br />

geräumige und jedenfalls ausserordentlich ausdehnbare Reservoir,<br />

welches die Harnblase darstellt. Nur dann werden auch die Nieren<br />

selbst und ihre Function von den in <strong>der</strong> Richtung des Harnstroms<br />

jenseits <strong>der</strong> Harnblase gelegenen Wi<strong>der</strong>ständen in Mitleidenschaft ge­<br />

zogen, wenn die Harnblase ausser Stande, diese Wi<strong>der</strong>stände<br />

zu überwinden; dann aber auch sicher, weil damit ja ein Verhält­<br />

niss gegeben ist, das im Wesentlichen mit einem direkten Ureteren-<br />

hin<strong>der</strong>niss identisch ist.<br />

Wollen wir uns nun über die Wirkung klar werden, welche ein<br />

<strong>der</strong> Harnausscheidung entgegenstehen<strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand auf die Nieren-

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