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Pathologie der Verdauung.

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396 <strong>Pathologie</strong> des llarnappurats.<br />

Prostata hindurchtritt, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e dagegen an seiner normalen Stelle<br />

in die Blase einmündet 3 , und während sonst eine complcte Verdoppelung<br />

des Ureters bei regelrechter Einmündung <strong>der</strong> Röhren in die Blase<br />

nicht die geringste Functionsstörung mit sich bringt, so pflegen hier<br />

die Folgen <strong>der</strong> Harnstauttng in dem Nierenabschnitt, dessen Markkcgel<br />

den Harn in den fehlerhaft ausmündenden Ureter ergiessen,<br />

nicht auszubleiben. Uebrigens kann auch ohne die Mitwirkung <strong>der</strong> Pro­<br />

statamuskulatur jede <strong>der</strong>artige abnorme Ausmündung des Harnleiters<br />

die Entleerung erschweren, wenn dieselbe enger ist, als die normale<br />

Oeffnung in <strong>der</strong> Harnblase.<br />

Ob neben allen diesen „organischen" Stenosen <strong>der</strong> Harnleiter<br />

auch sog. „spastische" vorkommen, d. h. solche, die durch eine<br />

tonische Contractur <strong>der</strong> Ureterenmuskulatur bedingt werden, scheint<br />

mir bisher nicht über jeden Zweifel sicher gestellt. Selbstverständlich<br />

länger dauernde; denn dass vorübergehende krampfhafte Contractionen,<br />

z. B. auf den Reiz spitziger und zackiger Concremente, eintreten<br />

können, glaube ich gern. Die Frage ist überhaupt aufgeworfen worden<br />

mit Rücksicht auf die mehrfach beobachteten Fälle 6 , in denen nach<br />

einseitiger Nieren- o<strong>der</strong> Ureterenverlegung eine höchst auffällige<br />

Herabsetzung <strong>der</strong> sonst ganz normalen Harnsecretion, ja selbst vollständige<br />

Anurie während mehrerer Tage eintrat; auch Bartels 1 berichtet<br />

von einer mehr als fünftägigen vollständigen Anurie bei einem<br />

robusten Manne, <strong>der</strong> früher wie<strong>der</strong>holt Anfälle von Nierensteinkolik<br />

überstanden, und bei dem circa sechs Wochen nach jenem Zufall ein<br />

einziges bohnengrosses Concrement abging. Dass bei diesem Manne<br />

sich Steine gleichzeitig in beiden Ureteren sollten eingeklemmt haben,<br />

von denen <strong>der</strong> eine nachmals nicht gefunden worden, ist doch gar<br />

zu unwahrscheinlich, während an<strong>der</strong>erseits freilich nicht feststeht, ob<br />

er wirklich zwei secernirende Nieren hatte. Wenn aber in all diesen<br />

Fällen die anatomischen Verhältnisse ganz normale waren, so würde<br />

die Auffassung von Bartels immerhin plausibel sein, <strong>der</strong> darin eine<br />

reflectorisch — vielleicht von dem einen Ureter aus — hervorgerufene<br />

Hemmung <strong>der</strong> Harnausscheidung sah; doch wäre dann immer noch<br />

zu erwägen, ob hier eine Contraction <strong>der</strong> Ureteren o<strong>der</strong> <strong>der</strong> kleinen<br />

Nierenarterien vorgelegen, die beide ja möglich, indess in solcher<br />

Dauer doch auch auffallend genug sein würden.<br />

Der Uebertritt des Harns aus dem Ureter in die Blase kann<br />

dann noch durch pathologische Vorgänge in letzterer erschwert<br />

werden. In erster Linie kommen hier Geschwülste in Betracht,

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