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Pathologie der Verdauung.

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394 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

und etlicher Kelche darstellen, in die sie ganz festeingekeilt stecken.<br />

Immerhin dürfte bei starkem Secretionsdruck auch zwischen ihnen und<br />

<strong>der</strong> Wandung des Nierenbeckens und <strong>der</strong> Kelche in <strong>der</strong> Regel noch<br />

Harn durchsickern. Deshalb sind entschieden am bedeutungsvollsten<br />

solche, oft gar nicht grossen Steine, die sich in den Trichter festgesetzt<br />

haben, mit dem das Becken in den Ureter übergeht, resp. in<br />

den Anfang des Ureter selber. Aber auch an je<strong>der</strong> tieferen Stelle<br />

des Harnleiters, bis unmittelbar vor die Einmündung in die Blase<br />

kann die Verlegung durch einen bis dahin vorgedrungenen Stein erfolgen.<br />

Sind ferner die Steine nicht schon selber Abflusshin<strong>der</strong>nisse<br />

geworden, so geben sie noch auf an<strong>der</strong>e Weise zu solchen nicht selten<br />

den Anstoss, nämlich durch die in ihrem Gefolge auftretenden Ulcerationsprocesse<br />

und consecutiven Narbenstenosen des Nierenbeckens<br />

und des Harnleiters. Selbstverständlich können auch an<strong>der</strong>weitig bedingte,<br />

insbeson<strong>der</strong>e diphtherische Versenwärungen <strong>der</strong>artige narbige<br />

Strikturen nach sich ziehen. Weiterhin kommt es vor, dass auch<br />

an<strong>der</strong>e Dinge, die aus <strong>der</strong> Niere o<strong>der</strong> dem Nierenbecken stammen, im<br />

Ureter sich einkeilen und ihn völlig unwegsam machen, z. B. grössere<br />

Blutgerinnsel und in freilich sehr seltenen Fällen Ecchinokokkenmembranen.<br />

Sehr viel häufiger aber sind abnorme Wi<strong>der</strong>stände,<br />

die durch Geschwülste herbeigeführt sind. Vornehmlich <strong>der</strong> Harnleiter<br />

kann verengert o<strong>der</strong> vollständig unwegsam gemacht werden<br />

durch Tumoren, die ihn entwe<strong>der</strong> platt zusammendrücken o<strong>der</strong> rings<br />

umwachsen und auf diese Weise comprimiren o<strong>der</strong>, wenn es bösartige<br />

sind, auch in ihn hineinwachsen und sein Lumen unmittelbar versperren.<br />

Geschwülste je<strong>der</strong> Art, extraperitoneale Myome des Lig.<br />

latum, Beckenenchondrome und -Osteome, Sarkome <strong>der</strong> retroperitonealen<br />

und Beckenlymphdrüsen hat man gelegentlich in solcher Verbindung<br />

mit den Ureteren gesehen, aber keine von diesen wird so oft für die<br />

Harnausscheidung verhängnissvoll, als die Carcinome <strong>der</strong> Beckengegend,<br />

vor allen <strong>der</strong> Uteruskrebs. Allerdings pflegen es auch hier<br />

hauptsächlich die krebsig infiltrirten Lymphdrüsen des Beckens<br />

zu sein, welche den Ureter einengen o<strong>der</strong> verlegen.<br />

Indess ist auch hiermit die Reihe <strong>der</strong> Momente nicht erschöpft,<br />

welche dem Harn es erschweren, in die Blase zu gelangen. Zumal<br />

im weiblichen Becken kommen schrumpfende Entzündungsprocesse,<br />

Parametritiden und Peritonitiden vor, welche zuweilen den<br />

Ureter mit umfassen und zusammenschnüren; auch ist bei grossen<br />

Vaginalvorfällen, wenn die Blase daran Theil nimmt, <strong>der</strong> Abfiuss des

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