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Pathologie der Verdauung.

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Magon.<br />

über den Pepsin- und Säuregehalt des von einem entzündeten Magen<br />

producirten Saftes die Angaben <strong>der</strong> Autoren nicht völlig übereinstim­<br />

men, so dürfte die Erklärung wohl in dem von Grützner an seinem<br />

Versuchshunde bei artificieller Gastritis festgestellten Secretionsmodus<br />

zu suchen sein. Denn er fand, dass <strong>der</strong> katarrhalisch afficirte Hundemagen,<br />

wenn auch sehr wenig, so doch — im Gegensatz zum gesun­<br />

den — continuirlich secernirte, und dass die Menge des Secrets<br />

auch nicht durch die Einführung von Speisen in den Magen vergrössert<br />

wurde. Dieser continuirlich abgeson<strong>der</strong>te, dabei zähe und trübe Saft<br />

enthielt immer Pepsin in freilich nur sehr geringer Menge, dagegen<br />

reagirte er keineswegs immer sauer, son<strong>der</strong>n öfters neutral,<br />

selbst alkalisch: Eigenschaften, die sich zum Theil aus <strong>der</strong> gleichzeitigen,<br />

vom Katarrh abhängigen Zunahme <strong>der</strong> Schleimproduction<br />

erklären. Die gesaminten Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Secretion eines entzündeten<br />

Magens hieraus ableiten zu wollen, geht freilich nicht an und<br />

verbietet sich jedenfalls schon aus dem sehr analogen Verhalten bei<br />

acuter Gastritis, bei <strong>der</strong> reichliche Schleimproduction gar nicht concurrirt.<br />

Eher hätte man an ein an<strong>der</strong>es Moment zu denken, das<br />

wenigstens beim Menschen gewöhnlich eine einigermassen heftige<br />

Gastritis zu begleiten pflegt, nämlich das Fieber. Von diesem nämlich<br />

wissen wir, dass es die Secretion des Magensaftes erheblich beeinflusst,<br />

und zwar in <strong>der</strong> Regel nach <strong>der</strong> Richtung, dass <strong>der</strong> Säuregehalt<br />

desselben abnimmt. Das hat Manassein 4 bei Hunden constatirt,<br />

welchen er Jauche ins Blut o<strong>der</strong> unter die Haut gespritzt hatte; das<br />

ist aber auch wie<strong>der</strong>holt beim Menschen festgestellt worden. Leube 3 ,<br />

Kussmaul 6 , Uffelmann 1 u. A. haben in dem flüssigen Mageninhalt<br />

Fiebern<strong>der</strong>, den sie theils mittelst <strong>der</strong> Magenpumpe, theils mittelst<br />

Erbrechens sich verschafften, theils auch direct aus einer Fistel gewan­<br />

nen, Pepsin meistens in normaler Menge nachweisen können, dagegen<br />

den Säuregehalt demselben nicht entsprechend gefunden. Die Magen­<br />

flüssigkeit, <strong>der</strong>en Quantität übrigens auch constant verringert war,<br />

reagirte nicht selten neutral, ja alkalisch, und wenn sie, wie in dem<br />

Falle von Kussmaul 6 sauer war, so liess sich darthun, dass diese<br />

Reaction lediglich durch Milch- und an<strong>der</strong>e organische Säuren bedingt<br />

war, während freie Salzsäure vollständig fehlte, Doch will ich Ihnen<br />

nicht verschweigen, dass in einzelnen Fällen auch bei Fiebernden ein ganz<br />

normaler Gehalt von Salzsäure im Magensaft constatirt worden ist 5<br />

Der feinere Zusammenhang, durch welchen die Secretion <strong>der</strong><br />

Magendrüsen auf Circulationsstörungen und Fieber in <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten<br />

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