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Pathologie der Verdauung.

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Beschaffenheit <strong>der</strong> abson<strong>der</strong>nden Membranen. 387<br />

Verän<strong>der</strong>ungen zu sein, jedoch leiden die Personen mit solchen Nieren,<br />

wie Sie Sich aus dem Früheren (Bd. I. p. 662) erinnern, ausnahmlos<br />

an einer meist fieberhaften, jedenfalls aber schweren Allgemeinkrankheit,<br />

die an sich schon nicht ohne Rückwirkung auf die Harnsecretion<br />

bleibt. Wenn von parenchymatös-degenerirten Nieren ein etwas sparsamer,<br />

meistens rothgelber Harn von geringem Eiweissgehalt abgeschieden<br />

wird, so wissen Sie, dass <strong>der</strong> Harn im Fieber und bei niedrigem<br />

arteriellem Blutdruck eben diese Beschaffenheit annimmt;<br />

mithin lässt sich gar nichts darüber aussagen, ob die trübe Schwellung<br />

<strong>der</strong> Epithelien als solche mit diesem Verhalten des Harns Etwas zu<br />

thun hat. Nicht viel besser steht es mit <strong>der</strong> Verfettung. Bei<br />

manchen Thieren, z. B. Hunden und Katzen, sind die Epithelien <strong>der</strong><br />

geraden Harnkanälchen <strong>der</strong> Rinde fast je<strong>der</strong>zeit voll von Fetttröpfchen,<br />

<strong>der</strong>en Ursprung unbekannt ist; beim Menschen dagegen giebt es<br />

solche, wenn Sie wollen, physiologische Verfettung des Nierenepithels<br />

überhaupt nicht, und an <strong>der</strong> pathologischen betheiligen sich die gestreckten<br />

Kanälchen nur in beson<strong>der</strong>s hochgradigen Fällen, während<br />

<strong>der</strong> typische Sitz <strong>der</strong>selben die Tubuli contorti zu sein pflegen. Die<br />

Entstehungsgeschichte <strong>der</strong> menschlichen Verfettung kennen wir bis zu<br />

einem gewissen Grade sehr wohl (cf. I. p. 640 ff.); denn wir haben<br />

in einer mangelhaften Sauerstoffzufuhr zu den betreffenden Zellen das<br />

eigentliche bestimmende Moment erkannt, sei es, dass dieselbe allgemein<br />

bedingt o<strong>der</strong> die Folge einer Beeinträchtigung des arteriellen<br />

Blutstroms in dem resp. Organ ist. Nun, es genügt die einfache<br />

Nennung dieser Ursachen, um Sie sofort erkennen zu lassen, dass<br />

auch die Verfettung <strong>der</strong> Nierenepithelien jedesmal entwe<strong>der</strong> mit irgend<br />

einem Allgemeinleiden o<strong>der</strong> mit einer Kreislaufsstörung in den Nieren<br />

selber complicirt sein muss. Dies gilt so gut von den Fettnieren <strong>der</strong><br />

Greise und <strong>der</strong> Pbthisiker, <strong>der</strong> Anämischen und <strong>der</strong> Icterischen,<br />

wie von <strong>der</strong> entzündlichen und <strong>der</strong> amyloiden, <strong>der</strong> von Nierenarterio-<br />

seierose und von Venenstauung abhängigen Verfettung, von <strong>der</strong> Phos­<br />

phorniere so gut, wie von <strong>der</strong> Choleraniere. In <strong>der</strong> That ist in allen<br />

diesen Fällen Grund genug zu Aen<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Harnbeschaffenheit,<br />

insbeson<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong> zu Albuminurie, als dass wir uns berechtigt halten<br />

dürften, hierfür die Epithelverfettung verantwortlich zu machen. Im<br />

Gegentheil machen sogar die nicht zu seltenen Beobachtungen von,<br />

mindestens zeitweise völlig eiweissfreiem Harn bei acuter Phosphor-<br />

vergiftnng, bei pernieiöser Anämie, bei <strong>der</strong> Greisenfettniere die Ab­<br />

hängigkeit <strong>der</strong> Albuminurie von <strong>der</strong> Epithel Verfettung ziemlich un-<br />

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