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Pathologie der Verdauung.

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24 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

bedeutend. Denn wenn z. B. bei einer Gastritis, mag sie durch<br />

Alkohol, Phosphor o<strong>der</strong> wie auch immer erzeugt sein, die Hauptzellen<br />

ein körniges und geschrumpftes Aussehen darbieten, so können<br />

wir darin heute nichts An<strong>der</strong>es sehen, als das Zeichen einer continuirlichen,<br />

ohne Ruhepausen für die Ansammlung fortgehenden<br />

Bildung und Ausscheidung geringer Mengen von<br />

Pepsin 2 . Hierfür wird aber die entzündliche Circulationsstörung in<br />

<strong>der</strong> Magenschleimhaut mindestens ebensosehr verantwortlich gemacht<br />

werden müssen, als die etwaige Einwirkung des Entzündungsreizes<br />

auf die Drüsenzellen. Wenigstens ist <strong>der</strong> Einfluss an<strong>der</strong>weiter Aen<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Beschaffenheit und Strömung des Blutes auf die<br />

Magensaftsecretion in exacter Weise festgestellt. Dahin rechne ich<br />

zuerst den Uebergang etlicher, im Blute gelöst circuliren<strong>der</strong> Substan­<br />

zen, wie Chlor- und Jodverbindungen, Harnstoff, Zucker, Ferrocyankalium<br />

etc., in den Magensaft, von denen übrigens einige, wie Kochsalz,<br />

entschieden die Pepsinausscheidung beför<strong>der</strong>n 3 , dahin ferner die<br />

Thatsache, dass Thiere, welche künstlich in den Zustand hydrämischer<br />

Plethora versetzt sind, reichliche Massen eines freilich sehr dünnen<br />

Magensaftes produciren, und beson<strong>der</strong>s den von Manassein 4 erbrachten<br />

Nachweis, dass bei Hunden, welche durch wie<strong>der</strong>holte Blutentziehungen<br />

acut anämisch gemacht worden waren, die Säure des<br />

Magensaftes abnorm gering ist und nicht dem Pepsingehalt desselben<br />

entspricht. Dass arterielle Congestion einen schädlichen Einfluss auf<br />

die Secretion des Succus gastrictts ausübe, werden wir freilich nicht<br />

erwarten, da ja schon die physiologische Abson<strong>der</strong>ung desselben mit<br />

einer solchen einhergeht; die Wirkung <strong>der</strong> Stauungshyperämie ist aber<br />

in dieser Hinsicht bisher nicht untersucht. Wenn aber schon die angeführten<br />

Tatsachen es wahrscheinlich machen, dass auch die ent­<br />

zündliche Kreislaufsstörung die Secretion des Magensaftes naehthcilie<br />

beeinflusse, so stimmen damit Versuch und Erfahrung vollkommen<br />

überein. Schon Beaumont constatirte an seinem Jäger, dass bei<br />

je<strong>der</strong> entzündlichen Reizung des Magens die Menge des producirten<br />

Saftes erheblich abnahm und seine Wirksamkeit sich verringerte; und<br />

so oft man seitdem Gelegenheit gehabt hat, an Individuen mit Mao'enfisteln<br />

exacte Beobachtungen über die Saftsecretion unter verschiedenen<br />

Verhältnissen anzustellen, ist immer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> schädliche Einfluss<br />

je<strong>der</strong> Gastritis auf Quantität und Qualität des Magensaftes bestätigt<br />

worden. Das Eine, die Geringfügigkeit <strong>der</strong> Abson<strong>der</strong>ung, wird<br />

von allen Beobachtern in gleicher Weise hervorgehoben; wenn aber

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