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Pathologie der Verdauung.

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Beschaffenheit <strong>der</strong> abson<strong>der</strong>nden Membranen. 379<br />

keinerlei Störung, als eben durch den Ausfall <strong>der</strong> secernirenden<br />

Substanz. Ganz ähnlich verhält es sich mit den Infarctcn <strong>der</strong><br />

Niere, abgesehen wenigstens von <strong>der</strong> leichten Hämaturie, die<br />

öfters ihre Entstehung begleitet.<br />

Nachdem wir bisher die entzündlichen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> bei<br />

<strong>der</strong> Harnabson<strong>der</strong>ung betheiligten Membranen in eingehen<strong>der</strong> Weise<br />

besprochen haben, erübrigt es noch, <strong>der</strong> etwa vorkommenden, an<strong>der</strong>weitig<br />

bedingten Aen<strong>der</strong>ungen dieser Membranen und ihres Einflusses<br />

auf die Harnsecretion zu gedenken. In erster Linie begegnet uns hier<br />

eine Krankheit, <strong>der</strong>en wir schon öfter in diesem Abschnitt Erwähnung<br />

gethan haben, nämlich die Cholera. Ich habe Ihnen von <strong>der</strong> Anurie<br />

des Choleraanfalls, sowie von <strong>der</strong> auffälligen Salzarmuth des nach<br />

dem Anfall entleerten Harns gesprochen — beides die leicht verständliche<br />

Folge <strong>der</strong> enormen Wasser- und Salzverluste durch die Choleradejeetionen;<br />

ich habe Ihnen ferner mitgetheilt, dass zuweilen schon im<br />

Anfall vor <strong>der</strong> Anurie in Folge <strong>der</strong> Druckerniedrigung und Blutstromverlangsamung<br />

<strong>der</strong> Harn Eiweiss enthält, und dass dieses nach dem Anfall<br />

niemals im Urin vermisst wird: auf letzteren Harn, den typischen<br />

Choleraharn, möchte ich jetzt noch mit einigen Worten zurückkommen.<br />

Dass <strong>der</strong> Urin, welcher nach überstandenem Anfall entleert<br />

wird, sich sehr erheblich von normalem Harn unterscheidet, darauf<br />

ist man natürlich schon in <strong>der</strong> ersten Choleraepidemie aufmerksam<br />

geworden, und schon damals wurde das Eiweiss als ein constanter<br />

Bestandtheil desselben nachgewiesen. Als dann später auch die geformten<br />

Bestandtheile, die Blutkörperchen, die Epithelien und beson<strong>der</strong>s<br />

die Harncylin<strong>der</strong> aufgefunden wurden, nahm man keinen Anstand,<br />

hierin die Zeichen einer Nierenentzündung zu sehen, und so finden<br />

Sie z. B. bei Frerichs die Cholera als eine <strong>der</strong> Ursachen des Mb.<br />

Brightii, resp. die Nierenerkrankung nach Cholera als eine F'orm des<br />

Mb. Brightii aufgeführt. Denkbar wäre dies an sich schon, und es<br />

müsste dann diese Nephritis in <strong>der</strong>selben Weise erklärt werden, wie<br />

die nach Scharlach und an<strong>der</strong>en Infectionskrankheiten. Auch würde<br />

es nicht gegen diese Deutung sprechen, dass man in den Nieren <strong>der</strong><br />

im Reactionsstadium, auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Harnverän<strong>der</strong>ung A 7 erstorbenen<br />

keinerlei Interstitialverdickung o<strong>der</strong> -Infiltration findet; denn diese vermissen<br />

wir ja auch in <strong>der</strong>jenigen acuten Entzündungsform, die wir als<br />

Glomerulonephritis bezeichnet haben. Indessen ist <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong>

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