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Pathologie der Verdauung.

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378 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

sich hierauf in den meisten Fällen die gesammte Verän<strong>der</strong>ung, welche<br />

<strong>der</strong> Urin darbietet, so dass von einer auf die Harnbeschaffenheit basirten<br />

Diagnose dieser eitrigen Nephritiden gar nicht die Rede sein<br />

kann; denn auch wenn <strong>der</strong> Harn vielleicht einzelne Eiterkörperchen<br />

mit sich führt, so ermöglicht ja auch das keinerlei Unterscheidung<br />

gegenüber einfach febriler Albuminurie. Unter solchen Umständen<br />

liegt das pathologische Interesse dieses Harns vielleicht mehr auf <strong>der</strong><br />

negativen, als <strong>der</strong> positiven Seite. Denn wenn bei einer so schweren<br />

interstitiellen Entzündung, durch welche doch selbst bei den miliaren<br />

Herden vermöge <strong>der</strong> Multiplicität <strong>der</strong>selben zahllose Harnkanälchen<br />

afficirt sind, wenn, sage ich, <strong>der</strong> Harn we<strong>der</strong> eine nennenswerthe<br />

Quantität von Eiweiss, noch geformte Bestandtheile, insbeson<strong>der</strong>e Cylin<strong>der</strong>,<br />

enthält, so liegt darin anscheinend ein beachtenswerther Fingerzeig<br />

dafür, in wie hohem Grade die Glomeruli an <strong>der</strong> Albuminurie<br />

und an dem Harnsediment <strong>der</strong> Nierenentzündung<br />

betheiligt sind. Der Schluss würde allerdings noch beweisen<strong>der</strong><br />

sein, wenn wir den Antheil präcisiren könnten, welchen die innerhalb<br />

<strong>der</strong> Herde gelegenen Harnkanälchen an <strong>der</strong> Harnsecretion nehmen.<br />

Weshalb die Glomeruli, von denen diese entspringen, nicht secerniren<br />

sollten — sofern sie nicht zufällig selber inmitten eines solchen Herdes<br />

stecken — scheint nicht abzusehen; aber wir wissen Nichts darüber,<br />

ob nicht innerhalb <strong>der</strong> Herde die Bahn durch Druck des umgebenden<br />

Exsudats verlegt o<strong>der</strong> durch die abgestorbenen Epithelien verstopft ist.<br />

Ist dem so, so wäre es nicht son<strong>der</strong>lich merkwürdig, dass die Eiterherde<br />

sich durch kein Symptom im Harn verrathen; und jedenfalls<br />

müsste hierüber erst entschieden werden, ehe man die suppurative<br />

Nephritis für die Theorie <strong>der</strong> Albuminurie und <strong>der</strong> Cylin<strong>der</strong>bildung<br />

mit Erfolg verwerthen dürfte.<br />

Was wir von <strong>der</strong> suppurativen Nephritis constatirt haben, gilt<br />

in gleicher Weise für die Tuberkulose, Auch sie hat auf die Beschaffenheit<br />

des Harns keinerlei Einfluss, weil, wie hier wohl mit<br />

Sicherheit angenommen werden kann, die im Bereich <strong>der</strong> tuberkulösen<br />

Herde befindlichen Harnkanälchen an <strong>der</strong> Harnsecretion sich nicht<br />

mehr betheiligen; nur wenn zugleich tuberkulöse Pyelitis vorhanden<br />

ist, kann <strong>der</strong> Harn ausser den tuberkulösen Zerfallsproducten und<br />

dem käsigen Detritus die wohlcharakterisirten Bacillen enthalten.<br />

Ebenso bedarf es wohl kaum einer Erwähnung, dass solide Geschwülste<br />

irgend welcher Art das Verhalten des Harns nicht zu<br />

än<strong>der</strong>n vermögen; denn sie bedingen ja für die Nierenfunction

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