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Pathologie der Verdauung.

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Beschaffenheit <strong>der</strong> abson<strong>der</strong>nden Membranen. 375<br />

gelben Flecke und Striche auf, die oft, aber nicht immer, durch<br />

kleine hämorrhagische Ringe von dem übrigen Nierengewebe abgegrenzt<br />

sind. Bei <strong>der</strong> mikroskopischen Untersuchung erweisen sie sich<br />

alle als nekrotische, nekrotisch-eitrige und eitrig-hämorrhagische Herde,<br />

in <strong>der</strong>en Mitte ausnahmslos kleinere o<strong>der</strong> grössere Mikrokokkenhaufen<br />

sitzen. Lässt sich nun schon an diesen in <strong>der</strong> Regel feststellen,<br />

dass sie im Innern von Blutgefässen stecken, so gelingt das<br />

vollends ganz mühelos an den vielen Colonien, welche die mikroskopische<br />

Durchmusterung ausserhalb <strong>der</strong> kleinen Herde, mitten in<br />

ganz normaler, noch in keiner Weise verän<strong>der</strong>ter Umgebung aufdeckt.<br />

Die grösseren Mikrokokkenhaufen sitzen, zuweilen in zierlicher Weise<br />

<strong>der</strong> Gefässverzweigung entsprechend verästelt, schon in den kleinen<br />

Arterien <strong>der</strong> Rinde o<strong>der</strong> des Marks, von den kleinen stecken einige<br />

in Glomerulusschlingen, die Mehrzahl aber in den umspinnenden Capillaren.<br />

Die durch sie bedingten Herde sind, wie gesagt, nur klein<br />

und gehen nur ausnahmsweise über 1 Mm. im Durchmesser hinaus;<br />

doch reicht diese Grösse ja schon aus, um etliche Harnkanälchen in<br />

ihrem Bereich mit zu umfassen.<br />

Wenn man aber in <strong>der</strong> Niere nekrotisch-entzündliche o<strong>der</strong> vollständig<br />

eitrige Herde findet, in <strong>der</strong>en Mitte unverkennbare Mikrokokkenhaufen<br />

sitzen, so ist damit <strong>der</strong> Schluss, dass die letzteren von<br />

<strong>der</strong> A. renalis her eingeschwemmt worden, noch nicht gerechtfertigt.<br />

Denn es giebt noch einen zweiten Weg auf dem die Entzündungserreger<br />

zur Niere gelangen können, einen Weg, den ich Ihnen beim<br />

Beginn unserer Erörterungen über die Nephritis schon bezeichnet habe,<br />

nämlich Ureter und Nierenbecken. Für die Entstehung <strong>der</strong> nicht<br />

eitrigen Nephritiden kommt <strong>der</strong>selbe freilich, so viel wir bisher wissen,<br />

gar nicht in Betracht; um so wichtiger aber ist er für die suppura-<br />

tive. Auf diesem Wege entsteht nämlich die Pyelonephritis, eine<br />

höchst wichtige und mit Recht gefürchtete Affection, die übrigens,<br />

von allem An<strong>der</strong>n abgesehen, unser lebhaftes Interesse schon deshalb<br />

verdient, weil sie die erste war, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Nachweis <strong>der</strong> Mikrokokkenhaufen<br />

im menschlichen Organismus — und zwar bekanntlich<br />

von Klebs — geführt worden ist, In dieser Krankheit dringen, wie<br />

Sie Sich gewiss erinnern (vgl. I. p. 328), die Schistomyzeten, nach­<br />

dem sie von <strong>der</strong> Blase aus durch den Ureter ins Nierenbecken ge­<br />

langt sind, von letzterem in die offenen Saminelröhren <strong>der</strong> Papillen<br />

und von da aus, entgegen dem Harnstrom, weiter in die geraden<br />

Harnkanälchen bis hoch hinauf in die Rinde, und überall wo sie

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