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Pathologie der Verdauung.

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Beschaffenheit <strong>der</strong> abson<strong>der</strong>nden Membranen. 373<br />

3, 4, ja selbst 5 pCt. Eiweiss sind wie<strong>der</strong>holt in solchen Harnen bestimmt<br />

worden, und Bartels hebt mit Recht hervor, dass bei keinem<br />

an<strong>der</strong>n Nierenleiden so grosse Mengen von Eiweiss entleert werden,<br />

als bei diesem. Viel aber trägt zur Erhöhung <strong>der</strong> procentischen<br />

Eiweissausscheidung ein Umstand bei, durch den <strong>der</strong> Harn <strong>der</strong> chronischen<br />

Amyloidnephritis sich von dem des reinen chronischen<br />

Mb. Brightii wesentlich zu unterscheiden pflegt, nämlich sein ge­<br />

ringes Volumen. Diese Verringerung <strong>der</strong> Harnmenge ist zwar nicht<br />

immer gleich gross, doch meistens recht ansehnlich; Wochen und<br />

Monate hindurch kann das tägliche Harnvolumen um 4 — 500 Cc.<br />

herum sich bewegen. Der Harn hat dann eine dunkelröthliche Färbung<br />

und entsprechend seiner geringen Quantität ein hohes specif. Gewicht,<br />

obwohl die absolute Menge des täglich ausgeschiedenen Harnstoffs<br />

in <strong>der</strong> Regel erheblich hinter <strong>der</strong> Norm zurückbleibt. Woher<br />

diese bedeutsamen Unterschiede gegenüber dem Harn <strong>der</strong> grossen<br />

Bright'schen Nieren kommen, brauche ich Ihnen nicht erst zu wie<strong>der</strong>holen;<br />

denn Sie wissen, dass es die Herzhypertrophie ist, welche<br />

letzterem sein grösseres Volumen und seine hellere Färbung verleiht,<br />

und erkennen in <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten Beschaffenheit des Harns <strong>der</strong><br />

Amyloidnephritis die unmittelbare Conseqttenz davon, dass in diesen<br />

F'ällen eine arterielle Spannungszunahme und Herzhypertrophie<br />

ausbleiben. Der übergrosse Eiweissreichthum dieser Urine<br />

hat aber selbstverständlich seinen Grund in <strong>der</strong> abnormen Durchlässigkeit<br />

<strong>der</strong> amyloiden Glomeruli für die gelösten Albuminkörper<br />

des Blutserum.<br />

Viel seltener, als die grosse weisse Amyloidniere, ist die an<strong>der</strong>e<br />

Art <strong>der</strong> chronischen Amyloidnephritis, nämlich die amyloide<br />

Schrumpfniere. Dass sie relativ selten ist, erklärt sich wohl ein­<br />

fach daraus, dass bei so schwer Kranken die für die Ausbildung <strong>der</strong><br />

Granularatrophie nöthige Zeit nicht gegeben ist. Doch ermöglicht<br />

an<strong>der</strong>erseits die lange Dauer und <strong>der</strong> überaus schleppende Verlauf <strong>der</strong><br />

in Schrumpfung ausgehenden Nephritiden ein Verhältniss, welches bei<br />

den weniger chronischen Formen kaum vorkommen möchte, dass<br />

nämlich die A m yloidcntartung in bereits granulirten Nieren<br />

sich etablirt. In letzterem Falle fehlt auch die Herzhypertrophie<br />

nicht und <strong>der</strong> Harn solcher Nieren unterscheidet sich vom reinen<br />

Schrumpfungsharn lediglich durch seinen grosseren'Eiweissgehalt.<br />

Wenn aber das Amyloid nicht blos eine spätere Complication <strong>der</strong><br />

Nierenschrumpfung, son<strong>der</strong>n Hand in Hand mit <strong>der</strong> chronischen Ne-

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