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Pathologie der Verdauung.

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Beschaffenheit <strong>der</strong> abson<strong>der</strong>nden Membranen. 371<br />

Albuminurie <strong>der</strong> reinen Amyloidniere aus dem niedrigen, durch das<br />

Allgemcinleiden bedingten Blutdruck erklären zu wollen, das geht um<br />

deswillen nicht an, weil die Menge des ausgeschiedenen Eiweiss bei<br />

Weitem über das in Folge von Blutdrucksenkung in den Harn über­<br />

tretende hinausgeht; noch viel weniger statthaft aber ist es, umgekehrt<br />

in <strong>der</strong>, durch die Unzugängigkeit <strong>der</strong> amyloiden Glomeruli erzeugten,<br />

angeblichen Blutdrucksteigerung in den nicht entarteten Knäueln den<br />

Grund des Eiweissharnens sehen zu wollen. Diese abnormen Wi<strong>der</strong>stände<br />

Seitens <strong>der</strong> amyloiden Glomeruli sind überhaupt mehr Gegen­<br />

stand theoretischen Raisonnements, als das sie wirklich nachgewiesen<br />

wären. Wir wissen eben über die Blutbewegung in speckig entarteten<br />

Gefässen Nichts, und wenn sich bei künstlicher Injection <strong>der</strong> Cadaver-<br />

nieren etliche amyloide Glomeruli nicht o<strong>der</strong> nur in einzelnen Schlingen<br />

füllen, so beweist das begreiflicher Weise noch gar nichts für die<br />

Circulation während des Lebens. Darum stehen alle Versuche, welche<br />

die Entstehung o<strong>der</strong> das Fehlen <strong>der</strong> Albuminurie aus <strong>der</strong> Art, wie<br />

die degenerirten Glomeruli durchströmt werden, erklären wollen, meiner<br />

Meinung nach völlig in <strong>der</strong> Luft. Mir selbst scheint noch immer am<br />

plausibelsten die alsbald nach dem Bekanntwerden unserer Erkrankung<br />

aufgestellte Hypothese, dass die Gefässe in Folge <strong>der</strong> Amyloidentartung<br />

abnorm durchlässig für gelöstes Eiweiss werden.<br />

Natürlich kommen hier ganz vorzugsweise die Glomeruli in Betracht,<br />

und es ist deshalb nicht uninteressant, dass in manchen Fällen von<br />

eiweissfreiem Harn ausschliesslich o<strong>der</strong> doch sehr überwiegend die V<br />

recta amyloid gefunden worden sind. Indess würden Sie Sich täuschen,<br />

wenn Sie hierin ein Gesetz sehen wollten; auch bei speckigen Glomerulis<br />

hat man das Fehlen je<strong>der</strong> Albuminurie wie<strong>der</strong>holt constatiren können.<br />

Was aber in diesen Fällen trotz <strong>der</strong> abnormen Durchlässigkeit <strong>der</strong><br />

Knäuel gefässe den Uebertritt des Eiweiss in den Harn verhin<strong>der</strong>t,<br />

darüber wage ich insbeson<strong>der</strong>e so lange keine Vermuthung, als wir<br />

über die Beschaffenheit des Glomerulusepithels bei Amyloidcntartung<br />

<strong>der</strong> Knäuelgefässe keine eingehen<strong>der</strong>en Untersuchungen besitzen. Ver­<br />

mögen wir hiernach in dem Verhalten <strong>der</strong> erkrankten Gefässe selber,<br />

sowie des übrigen Nierengewebes keinen Grund dafür zu erkennen,<br />

weshalb die Albuminurie ausbleibt, so ist das freilich eine bedauer­<br />

liche Lücke; indess deucht mir dieser Umstand noch kein entscheiden­<br />

<strong>der</strong> Gegengrund gegen die Hypothese <strong>der</strong> erhöhten Durchlässigkeit<br />

<strong>der</strong> amyloiden Capillaren für gelöstes Eiweiss, eine Hypothese, die<br />

wie keine an<strong>der</strong>e die eigenthümliche Beschaffenheit des Amyloidharns,<br />

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