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Pathologie der Verdauung.

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368 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

setzt, absolut nicht unterrichtet. Was ferner das Verhalten des Nieren­<br />

gewebes in den Specknieren anlangt, so wird von manchen Seiten das<br />

Hauptgewicht auf die Gefässverän<strong>der</strong>ung gelegt, die den eigentlichen<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> gesammten Nierenverän<strong>der</strong>ungen bilden soll; wo das<br />

Nierengewebe intact ist, handle es sich um relativ frische Fälle, bei<br />

etwas längerer Dauer des Gefässamyloids gebe es zunächst Epithel-<br />

und InterstitialVerfettung, weiterhin aber bleibe es nicht hierbei, son<strong>der</strong>n<br />

es komme zu vielfachem Untergang und Verlust von Epithelzellen<br />

und damit zur zelligen Infiltration und Verdickung <strong>der</strong> Interstitien.<br />

Mit dieser Auffassung, die auch von Weigert u vertheidigt wird, steht<br />

es in ganz gutem Einklang, dass bei sehr verbreitetem Gefässamyloid<br />

schwerere Gewebsverän<strong>der</strong>ungen nicht wohl vermisst werden. Trotz­<br />

dem habe ich mich bisher nicht von ihrer ausschliesslichen Gültigkeit<br />

überzeugen können. Angesichts <strong>der</strong> Erfahrungen, die man auch an<br />

an<strong>der</strong>en Organen, z. B. <strong>der</strong> Leber, macht, habe ich dagegen Nichts<br />

einzuwenden, dass die Epithelverfettung als directe Folge <strong>der</strong> Gefässerkrankung<br />

gedeutet wird. Indess gestatten nach meinem Dafürhalten<br />

eben diese Erfahrungen an <strong>der</strong> Leber etc. es nicht, auch für wirklich<br />

entzündliche Verän<strong>der</strong>ungen ein solches Abhängigkeitsverhältniss zu<br />

statuiren; denn selbst bei <strong>der</strong> stärksten und langwierigsten Speckentartung<br />

findet man in Leber und Herzen, in Lymphdrüsen und<br />

Darm in <strong>der</strong> Regel keinerlei Zeichen von irgend welcher Entzündung.<br />

Noch viel weniger kann natürlich davon die Rede sein, dass das<br />

Amyloid in Folge und auf Grund <strong>der</strong> chronischen Nierenerkrankung<br />

sich entwickelt; das wi<strong>der</strong>legen ja schon die Fälle von Gefässamyloid<br />

bei intactem Nierengewebe, und überdies ist man um die Ursachen<br />

des Amyloids nur sehr selten in Verlegenheit. Hiernach bleibt offen­<br />

bar nichts An<strong>der</strong>es übrig, als in <strong>der</strong> Nephritis und dem Amyloid<br />

zwei von einan<strong>der</strong> unabhängige, coordinirte Störungen zu<br />

sehen, die in denselben Organen Platz gegriffen und in <strong>der</strong> Regel<br />

wohl auch <strong>der</strong> gleichen Ursache ihre Entstehung verdanken. Auf<br />

diese Weise erklärt es sich, wie mir scheint, am einfachsten, weshalb<br />

man bald das Amyloid ohne o<strong>der</strong> mit Epithel Verfettung, bald ausser<br />

dem Amyloid noch echte Nephritis trifft. Denn da die Syphilis, die<br />

Phthise, die chronischen Eiterungen etc. sowohl Amyloidentartung,<br />

als auch Nephritis nach sich ziehen können, so muss man, wenn bei<br />

<strong>der</strong>artigen Kranken die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden,<br />

darauf gefasst sein, entwe<strong>der</strong> nur das Eine o<strong>der</strong> das An<strong>der</strong>e o<strong>der</strong> aber<br />

Beides mit einan<strong>der</strong> zu treffen. Im letzten Falle liegt selbstredend

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