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Pathologie der Verdauung.

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366 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

und vor Allem, wenn die Energie des hypertrophischen Herz­<br />

muskels sich erschöpft, wobei dann bekanntlich eine Fettmetamorphose<br />

desselben nicht auszubleiben pflegt. Sobald unter diesen<br />

Umständen <strong>der</strong> arterielle Druck sinkt, nimmt sofort die Harnmenge<br />

ab und kann nicht blos bei den grossen, chronisch-hämorrhagischen,<br />

son<strong>der</strong>n selbst bei den granulirten Nieren erheblich unter die Norm<br />

heruntergehen bis auf Werthe von 4 — 500 Cc., wie man sie sonst<br />

nur beim acuten Mb. Brightii beobachtet. Je sparsamer <strong>der</strong> Harn<br />

wird, desto gesättigter wird seine Farbe und desto grösser seine Concentration;<br />

indess pflegt wegen <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Compensationsstörung<br />

Hand in Hand gehenden Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens die<br />

Harnstoffproduction sich innerhalb massiger Grenzen zu halten, und<br />

das specifische Gewicht des Urins deshalb 1012 —1015 selten zu überschreiten.<br />

Selbstverständlich wächst auch <strong>der</strong> procentische Eiweissgehalt<br />

des Harns in dieser Zeit. Was aber in diesen Fällen nur eine<br />

vorübergehende o<strong>der</strong> finale Erscheinung ist, das ist Regel bei denjenigen<br />

chronischen Nephritiden, bei denen aus irgend einem Grunde<br />

die arterielle Spannungszunahme und Herzhypertrophie ausgeblieben ist.<br />

Darum giebt es bei <strong>der</strong> Altersschrumpfung <strong>der</strong> Nieren gewöhnlich<br />

keine abnorme Vergrösserung des Harnvolumen, und wenn bei einem<br />

Phthisiker o<strong>der</strong> Rückenmarkskranken sich eine reine chronische Nephritis<br />

entwickelt, so dürfen Sie gleichfalls nicht eine reichliche<br />

Harnabson<strong>der</strong>ung erwarten. Nicht wesentlich an<strong>der</strong>s verhält es sich<br />

mit <strong>der</strong>jenigen Verän<strong>der</strong>ung, welche unstreitig das weitaus häufigste<br />

und darum wichtigste Hin<strong>der</strong>niss für die Ausbildung <strong>der</strong> Herzhypertrophie<br />

darstellt, nämlich <strong>der</strong> amyloiden Degeneration <strong>der</strong> Nieren.<br />

Dass die Nieren eine <strong>der</strong> gewöhnlichsten Lokalisationen des Amyloidprocesses<br />

sind, wissen Sie aus meinen früheren Mittheilungen, die<br />

ich heute höchstens noch dahin erweitern möchte, dass man fast in<br />

keinem nicht mehr ganz frischen Falle von Amyloi<strong>der</strong>krankung die<br />

Nieren völlig unbetheiligt findet. Seitdem man diese Verhältnisse ge­<br />

nauer gewürdigt, und seit man insbeson<strong>der</strong>e darauf aufmerksam ge­<br />

worden, dass die Amyloiddegeneration in sehr vielen Fällen, die man<br />

früher zu den reinen Formen des Mb. Brightii rechnete, eine grosse<br />

Rolle spielt, haben sich die Kliniker, Allen wie<strong>der</strong>um voran Traube,<br />

unablässig bemüht, den Einfluss kennen zu lernen, welchen diese Ver­<br />

än<strong>der</strong>ung auf die Function <strong>der</strong> Nieren und damit auf die Harnbe­<br />

schaffenheit ausübt, Trotzdem lässt sich lei<strong>der</strong> bis heute nicht behaupten,<br />

dass wir über die einschlägigen Fragen genügend orientirt

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