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Pathologie der Verdauung.

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354 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

fettung — dass, sage ich, bei Abwesenheit aller Innervationsstörungen<br />

ein gesundes Herz hypertrophirt, weil es den abnormen Wi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> starkgespannten Arterien überwinden muss, als dass irgend welche<br />

an<strong>der</strong>e unbekannte Einflüsse zu dem übermässigen Waehsthum den<br />

Anstoss geben sollten! Für's Zweite muss eine solche Theorie im<br />

Stande sein, nicht blos die Herzhypertrophie bei Nierenschrumpfung<br />

— um welche sich durch ein unglückliches Missverständniss die Discussion<br />

Anfangs ausschliesslich bewegt hat —, son<strong>der</strong>n auch diejenige<br />

begreiflich zu machen, welche schon bei viel kürzerem Verlauf <strong>der</strong><br />

Nephritis auftritt und in <strong>der</strong> Leiche zusammen mit entzündeten<br />

grossen Nieren gefunden wird. Denn dass es sich hierbei etwa um<br />

verschiedene Formen <strong>der</strong> Herzvergrösserung handele, haben wir ja<br />

soeben erst zurückgewiesen. Drittens endlich darf die Ursache <strong>der</strong><br />

Herzhypertrophie nicht im einem Umstände gesucht werden, welcher<br />

durch die letztere direct beseitigt wird, weil dann ja gar nicht zu<br />

verstehen ist, weshalb diese nicht blos andauert, son<strong>der</strong>n sogar,<br />

mindestens lange Zeit hindurch, zunimmt und wächst. Erinnern Sie<br />

Sich nur <strong>der</strong> Herzfehler: die Herzhypertrophie des rechten Ventrikels<br />

macht ja die Bicuspidalklappe keineswegs wie<strong>der</strong> schliessungsfähig,<br />

son<strong>der</strong>n gleicht nur die nachtheiligen Wirkungen des Klappenfehlers<br />

auf die Blutbewegung aus; und beseitigte die verstärkte Arbeit des<br />

Ventrikels wirklich den Defect <strong>der</strong> Klappe, nun, so wäre eben gar<br />

kein Grund für die Entwicklung einer Herzhypertrophie geblieben.<br />

Prüfen wir nun, ob die bislang aufgestellten Theorien diesen<br />

Postulaten entsprechen, so ergeben sich zuvör<strong>der</strong>st gewichtige Bedenken<br />

gegen diejenige Auffassung, welche den Schwerpunkt in die<br />

durch das Nierenleiden herbeigeführte Aen<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Blutbeschaffenheit<br />

legt. Worin diese Blutbeschaffenheit besteht, haben<br />

zwar we<strong>der</strong> Bright, <strong>der</strong> diese, wenn Sie wollen, chemische Theorie<br />

zuerst formulirt, noch die zahlreichen Pathologen, welche beson<strong>der</strong>s<br />

in England dieselbe acceptirt haben, des Genaueren präcisirt; und<br />

auch die neuesten Autoren, welche <strong>der</strong>selben zuneigen, Ewald 29 und<br />

Senator 31 beschränken sich darauf, eine Anhäufung von Harnbestand­<br />

theilen, insbeson<strong>der</strong>e von Harnstoff, als das schädliche Moment zu<br />

bezeichnen. Wie aber diese Verunreinigung des Blutes die Druck­<br />

steigerung und Herzhypertrophie auslösen soll, darüber sind auch die<br />

letztgenannten Autoren ungleicher Meinung; Ewald glaubt, dass das<br />

mit Harnstoff überladene Blut abnorme Reibungswi<strong>der</strong>stände in den<br />

Capillaren erfahre und deshalb langsamer durch dieselben ströme,

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