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Pathologie der Verdauung.

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20 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

wohnlich in kurzer Zeit gangränescirende Bronchopneumonien sich einstellen,<br />

welche für die Kranken verhängnissvoll werden.<br />

Während hiernach bei <strong>der</strong> perforativen Unterbrechung <strong>der</strong> Speiseröhrenwand<br />

die eigentliche <strong>Verdauung</strong>sstörung ganz in den Hintergrund<br />

tritt gegenüber den an<strong>der</strong>weiten Folgen für den Organismus,<br />

verhält es sich nicht so bei einer zweiten Art von mangelhaftem<br />

Schluss des Oesophagusrohrs, nämlich dem sogenannten Divertikel.<br />

Es kommen an <strong>der</strong> Speiseröhre zweierlei Arten von Divertikel vor,<br />

die man mit Zenker 18 zweckmässig als Tractions- und Pulsions-<br />

Divertikel unterscheiden kann. Erstere bilden kleine trichterförmige<br />

Ausstülpungen des Oesophagus und sind dadurch charakterisirt, dass<br />

ihre äussere Spitze in einer Narbenschwiele sitzt o<strong>der</strong> mit einer solchen<br />

verwachsen ist. In den weitaus meisten Fällen ist es eine geschrumpfte<br />

Bronchialdrüse, an <strong>der</strong> die Spitze des Trichters befestigt<br />

ist, und weil eben Entzündungen solcher Drüsen und des sie umgebenden<br />

Gewebes den häufigsten Anlass zu diesen Divertikeln geben,<br />

darum findet man sie vorzugsweise dort, wo diese Drüsen am zahlreichsten<br />

sind, d. h. in <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Bifurcation. Selten sind diese<br />

Tractionsdivertikel durchaus nicht; indess wohnt ihnen, ihrer Kleinheit<br />

wegen eine erhebliche Wichtigkeit nicht bei, und höchstens dadurch<br />

können sie gelegentlich von fataler Bedeutung werden, dass sich eine<br />

Gräte o<strong>der</strong> sonst ein spitziger Gegenstand in sie verfängt und dadurch<br />

eine Gelegenheit zur Perforation entsteht, Von viel grösserem Interesse<br />

sind deshalb die allerdings ungleich selteneren Pulsionsdivertikel.<br />

Es sind dies rundliche o<strong>der</strong> sackförmige, nach hinten gegen<br />

die Wirbelsäule o<strong>der</strong> mehr nach <strong>der</strong> Seite gerichtete Ausstülpungen,<br />

die immer nur hoch oben im Oesophagus, an <strong>der</strong> Grenze des Pharynx,<br />

sitzen. Ihre Aetiologie ist so klar nicht, wie bei den Tractionsdivertikeln.<br />

Gehen alle Häute in die Wand des Divertikels über, so dürfte<br />

es gerechtfertigt sein, an congenitale Bildungen zu denken; gewöhnlich<br />

aber fehlt die Muskelschicht o<strong>der</strong> ist doch sehr mangelhaft entwickelt,<br />

und hier hat die Annahme Zenker's viel für sich, dass die<br />

Einklemmung eines festen Bissens o<strong>der</strong> eines Fremdkörpers eines<br />

Knochens im Schlünde, wohl auch die Verbrühung einer umschriebenen<br />

Stelle durch einen heissen Bissen, kurz irgend ein Trauma<br />

den Anstoss zu <strong>der</strong> ersten Ausstülpung gegeben hat, Wohlverstanden<br />

zu dem Beginn des Divertikels! Denn im Laufe <strong>der</strong> Zeit erweitert<br />

und verlängert sich das Anfangs kleine Divertikel unter dem dehnenden<br />

Einfluss <strong>der</strong> in dasselbe eindringenden Speisen. Darin nämlich

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