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Pathologie der Verdauung.

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Beschaffenheit <strong>der</strong> abson<strong>der</strong>nden Membranen. 327<br />

Auskleidung <strong>der</strong> Harnkanälchen, vornehmlich wohl <strong>der</strong> Tubuli contorti;<br />

und ausser den besprochenen giebt es an den abson<strong>der</strong>nden<br />

Membranen noch Verän<strong>der</strong>ungen ganz an<strong>der</strong>er und sehr viel schwererer<br />

Art, die nicht blos nicht Effecte von Kreislaufsstörungen darstellen,<br />

son<strong>der</strong>n im Gegentheil ihrerseits schwere Störungen <strong>der</strong> Blutbewegung<br />

in ihnen mit sich bringen. Wenn wir uns nunmehr anschicken, den<br />

Einfluss dieser Verän<strong>der</strong>ungen auf die Harnsecretion zu studiren, so<br />

betreten wir ein Gebiet, auf dem uns die Ergebnisse des physiologischen<br />

Versuchs nicht mehr als Grundlage und Richtschnur für unsere<br />

Ueberlegungen dienen können. Denn die Aufgabe des Physiologen ist<br />

erschöpft, wenn er jedem <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> normalen Harnabson<strong>der</strong>ung<br />

thätigen Factoren seinen Antheil zuzuweisen vermag, und den durch<br />

ein abnormes Verhalten dieser Factoren bedingten Functionsstörungen<br />

wendet er höchstens ein secundäres Interesse zu. Um so mehr gehen<br />

gerade diese Functionsstörungen den Pathologen an, was Sie bereitwilligst<br />

zugeben werden, sobald Sie Sich allein <strong>der</strong> Thatsache erinnern,<br />

dass hierher die ganze Gruppe <strong>der</strong> Nierenentzündungen gehört.<br />

Bei <strong>der</strong> verborgenen und wohlgeschützten Lage, in welcher die<br />

Niere sich im Organismus befindet, geschieht es nur sehr selten, dass<br />

dieselbe von irgend einem Trauma getroffen wird, und vollends ist<br />

es kaum jemals beobachtet, dass beide gleichzeitig verletzt worden.<br />

Auch ist die traumatische Entzündung wohl die letzte Form, an die<br />

man beim Gebrauch des Wortes „Nephritis" denkt. Ein Nierentrauma<br />

pflegt einen kleineren o<strong>der</strong> grösseren Abschnitt des Organs zu mor-<br />

tificiren, in <strong>der</strong> Regel nicht ohne gleichzeitige Zerreissung etlicher<br />

Gefässe; die Entzündung aber, die darauf folgt, ist entwe<strong>der</strong> eine<br />

sehr massige, die unter allmäliger Resorption des Nekrotischen zur<br />

Ausfüllung des Defects durch narbiges Bindegewebe führt, o<strong>der</strong> sie<br />

wird bei ungünstigem Verlauf eitrig, es entsteht ein Nierenabscess.<br />

Dem entsprechend ist die unmittelbare Wirkung des Trauma in <strong>der</strong><br />

Regel, dass <strong>der</strong> Urin eine Weile lang Blut enthält; ist aber diese<br />

Periode <strong>der</strong> traumatischen Hämaturie vorüber, so pflegt bei günstigem<br />

Verlauf <strong>der</strong> Harn eben so wenig durch irgend ein auffälliges Symptom<br />

die Gegenwart <strong>der</strong> geringfügigen circumscripten Entzündung zu ver-<br />

rathen, wie bei dem Schwund und <strong>der</strong> Heilung eines einfachen em­<br />

bolischen Infarctes. In welcher Weise aber <strong>der</strong> traumatische Nieren­<br />

abscess die Nierenfunction beeinflusst, das werden wir später erörtern<br />

im Zusammenhang mit gewissen Formen eitriger Nierenentzündung,<br />

die nicht in Folge eines Trauma entstanden sind,

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