28.10.2013 Aufrufe

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

18 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

Genossenen, obschon die Schlundsonde ohne o<strong>der</strong> doch unter geringfügigem<br />

Wi<strong>der</strong>stand bis in den Magen eingeführt werden kann, und<br />

post mortem durch mehr o<strong>der</strong> weniger beträchtliche, mitunter ganz<br />

enorme spindelförmige Erweiterung des Oesophagus charakterisirt<br />

sind, ohne dass im untersten Theil des letzteren irgend eine abnorme<br />

Verengerung sich nachweisen Hesse 16 .<br />

Das dritte Moment, durch das die physiologischen Vorgänge im<br />

Oesophagus gestört werden können, ist die Unterbrechung <strong>der</strong><br />

Wand. Eine solche ist vor Allem gegeben bei je<strong>der</strong> Perforation<br />

o<strong>der</strong> Ruptur, mag sie einen bis dahin gesunden Oesophagus betreffen<br />

o<strong>der</strong> durch irgend welche krankhafte Processe vorbereitet und eingeleitet<br />

sein. A^on den Perforationen <strong>der</strong> unversehrten Speiseröhre<br />

sind weitaus die interessantesten die Fälle von sogenannter spontaner<br />

Zerreissung, die ein freilich ausserordentlich seltenes, indess<br />

anscheinend gut beglaubigtes Ereigniss darstellen. In den genau beschriebenen<br />

Fällen verlief die Katastrophe so, dass während o<strong>der</strong> gleich<br />

nach einer reichlichen Mahlzeit, nachdem meist Erbrechen o<strong>der</strong> wenigstens<br />

heftige Würgbewegungen vorausgegangen, die Menschen plötz­<br />

lich von einem furchtbaren Schmerz oberhalb <strong>der</strong> Magengegend befallen<br />

wurden, gleich darauf im höchsten Grade collabirten und nun<br />

unter steigen<strong>der</strong> Athemnoth, während sich gleichzeitig ein Hautemphysem<br />

über mehr o<strong>der</strong> weniger weite Strecken des Körpers ausbreitete,<br />

im Laufe <strong>der</strong> nächsten 24 Stunden zu Grunde gingen; Erbrechen trat<br />

nach dem Schmerzanfall we<strong>der</strong> spontan ein, noch konnte es künstlich<br />

hervorgerufen werden. Bei <strong>der</strong> Obduction fand sich jedesmal ein<br />

grosser, die ganze Oesophaguswand durchdringen<strong>der</strong> Riss, am häufigsten<br />

<strong>der</strong> Länge nach, einzelne Male auch ringförmig, sodass die Speiseröhre<br />

<strong>der</strong> Quere nach ganz durchrissen war; im Mediastinum, resp.<br />

auch in den Pleurahöhlen fand sich eine grosse Menge von Flüssigkeit,<br />

insbeson<strong>der</strong>e das, was etwa nach <strong>der</strong> Katastrophe noch getrunken<br />

worden, ausserdem auch reichlicher Mageninhalt; irgend welche pathologischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in dem Gewebe <strong>der</strong> Rissstelle sind nicht gesehen<br />

worden. Die Ursache dieser spontanen Oesophagus-Rupturen<br />

sucht Zenker 13 in einer intra vitam rapide entstandenen Oesophago-<br />

Malacie. Er stellt sich vor, dass durch die vorangegangenen Brechbewegungen<br />

eine Quantität wirksamen Magensaftes in die Speiseröhre<br />

regurgitirt sei, welch letztere ihrerseits in Folge <strong>der</strong>selben Brechbewegungen<br />

in einen Zustand von „Atonie" und vielleicht auch Anämie<br />

gerathen sei; indem nun <strong>der</strong> Magensaft in dem Oesophagus einige Zeit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!