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Pathologie der Verdauung.

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320 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

ein, geschweige denn bei <strong>der</strong> unbedeutenden Blutdrucksteigerung,<br />

welche die Unterbindung <strong>der</strong> Aorta unterhalb <strong>der</strong> Renalarterien, event.<br />

auch die gleichzeitige <strong>der</strong> Subclaviae, erzeugt. Auch die pathologische<br />

Polyurie verläuft meistens ohne Eiweiss, die Menschen ferner mit<br />

idiopathischer, vielleicht nervöser Boukardie haben, so lange sie sich<br />

Wohlbefinden, keine Albuminurie, und wenn bei Individuen, <strong>der</strong>en Herz<br />

in Folge von Nierenschrumpfung hypertrophisch geworden, <strong>der</strong> Harn<br />

in <strong>der</strong> Regel geringfügige Mengen von Eiweiss enthält, so ist hier in<br />

den mancherlei noch fiorirenden entzündlichen Vorgängen so ausreichen<strong>der</strong><br />

Grund zur Albuminurie gegeben, dass vielmehr das wie<strong>der</strong>holt<br />

beobachtete mindestens zeitweilige, mitunter aber selbst dauernde<br />

Fehlen des Eiweiss im Harn beredtes Zeugniss für die Unwirksamkeit<br />

des hohen Blutdrucks ablegt. Neuerdings ist nun auch die angebliche<br />

theoretische Grundlage dieser Anschauung hinfällig geworden<br />

durch die Ihnen schon früher (I. p. 493) erwähnten Versuche Runeberg's<br />

19 über die Filtration von Eiweisslösungen, durch welche er ermittelte,<br />

dass bei steigendem Filtrationsdruck <strong>der</strong> procentische<br />

Gehalt des Filtrats an Eiweiss abnimmt, bei niedrigem<br />

dagegen zunimmt, sowie dass die Permeabilität einer thierischen<br />

Membran für Eiweiss- und an<strong>der</strong>e aufgeschwemmte<br />

Partikel wächst, wenn dem Filtrat <strong>der</strong> Abfluss gesperrt<br />

und somit <strong>der</strong> ausserhalb <strong>der</strong> Membran stattfindende Gegendruck gesteigert<br />

wird. Was ich gegen die Runeberg'sehen Versuche einzuwenden<br />

habe, und weshalb ich es insbeson<strong>der</strong>e nicht für gerechtfertigt<br />

halte, ihre Ergebnisse ohne Weiteres auf die Vorgänge im lebenden<br />

Körper anzuwenden, habe ich Ihnen bei <strong>der</strong> damaligen Gelegenheit<br />

hervorgehoben, und Sie darauf aufmerksam gemacht, dass unsere Erfahrung<br />

über die Beschaffenheit <strong>der</strong> Stauungstranssudate mit jenen<br />

Versuchsresultaten nicht stimmt. Diese meine Bedenken sind auch<br />

durch die spätere, sehr interessante Publikation Runeberg's 20 nicht<br />

beseitigt worden, in welcher er gerade die klinischen Erfahrungen über<br />

Albuminurie aus seinen Filtrationsversuchen zu erklären sich bemüht.<br />

Hierzu kommt noch, dass, wie ich Ihnen gleichfalls schon damals erwähnt<br />

habe, zwar nicht die thatsächlichen Versuchsergebnisse Runeberg's,<br />

wohl aber die von ihm formulirten Deutungen <strong>der</strong>selben von<br />

mehreren Seiten 21 angefochten worden sind. Nach allem diesem<br />

werden Sie es sehr begreiflich finden, dass ich die von diesem Autor<br />

aufgestellte Abhängigkeit <strong>der</strong> Albuminurie von Blutdruckherabsetzung<br />

in den Gefässknäueln bislang nicht für erwiesen halten kann. Und

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