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Pathologie der Verdauung.

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Blutströmung. 319<br />

wortlich zu machen. Wie aber auch immer, so würde die Frage nur<br />

dahin zu modificiren sein, woher es kommt, dass aus den Knäuelgefässen<br />

eine Flüssigkeit abgeschieden wird, die, ungleich allen übrigen<br />

Capillartranssudaten des Körpers, Eiweiss nur in so geringer<br />

Menge enthält, dass es bei <strong>der</strong> sehr grossen Mehrzahl <strong>der</strong> Individuen<br />

auch mit den empfindlichsten Untersuchungsmethoden nicht nachgewiesen<br />

werden kann. Nun, auch wenn man nicht geneigt sein<br />

sollte, Heidenhain in <strong>der</strong> Auffassung des Nierenbaues so weit zu<br />

folgen, dass man mit ihm die Epithelien <strong>der</strong> Malpighi'schen Knäuel<br />

als activ secernirende Elemente betrachtet, welchen ihr Abson<strong>der</strong>ungsmaterial<br />

in den Knäuelgefässen zugeführt werde, so wird man<br />

doch nach dem gegenwärtigen Standpunkt unseres Wissens nicht umhin<br />

können, <strong>der</strong> den Glomerulus überkleidenden Epithelschicht<br />

die Zurückhaltung des Albumen zuzuschreiben. Dass<br />

diese Epithelhaut wirklich dazu qualificirt ist, gewisse Bestandtheile,<br />

welche die Glomerulusschlingen passiren Hessen, zurückzuhalten, dafür<br />

hat sich schon Heidenhain mit gutem Grund auf die bekannten<br />

Nierenbil<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Argyrie berufen; denn hier trifft man die feinen<br />

Silberkörnchen zwar ausserhalb <strong>der</strong> Gefässschlingen, dagegen<br />

nicht frei im Inneren <strong>der</strong> Kapseln, o<strong>der</strong> gar <strong>der</strong> Harnkanälchen, son<strong>der</strong>n<br />

sie sitzen in den Zellen <strong>der</strong> den Glomerulus überziehenden Epithelmembranen.<br />

Letztere ist eben etwas dem Glomerulus ganz Eigenthümliches;<br />

wäre sie nicht vorhanden, so wäre in <strong>der</strong> That nicht abzusehen,<br />

warum die vollständig, wie alle übrigen Capillaren, gebauten<br />

Knäuelgefässe nicht gleichfalls eine ausgesprochen eiweisshaltige<br />

Flüssigkeit sollten transsudiren lassen. Dass es etwas Beson<strong>der</strong>es<br />

mit dem Malpighi'schen Knäuel sein müsse, hat man auch früher,<br />

ehe man den Epithelbelag des Genaueren kannte, herausgefühlt; man<br />

vindicirte diesen Gefässen eben eine beson<strong>der</strong>e Undurchlässigkeit für<br />

Serumeiweiss, die entsprechend <strong>der</strong> landläufigen Vorstellung über die<br />

Gesetze <strong>der</strong> Filtration von Eiweisslösungen durch Membranen, gegenüber<br />

steigendem Filtrationsdruck nicht Stand halten sollte. Wie diese<br />

rein theoretisch construirte Lehre so lange hat das Feld behaupten<br />

können, ist eigentlich schwer verständlich Angesichts <strong>der</strong> Thatsache,<br />

dass ihr keinerlei pathologische o<strong>der</strong> experimentelle Erfahrung zur<br />

Seite stand. We<strong>der</strong> die Section des Splanchnicus, noch, wenn sie<br />

vorsichtig und ohne Zerrung o<strong>der</strong> Quetschung <strong>der</strong> Nierengefässe gemacht<br />

wird, die <strong>der</strong> Nieremierven hat Albuminurie zur Folge, und<br />

ebenso wenig tritt sie bei <strong>der</strong> Erstickung auf <strong>der</strong> nervenlosen Seite

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