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Pathologie der Verdauung.

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312 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

entschiedene, Aehnlichkeit mit dem eines Fiebernden hat. In <strong>der</strong><br />

Hauptsache sind es freilich an<strong>der</strong>e Gründe, welche den Fieberharn<br />

sparsam und zugleich relativ harnstoffreich machen; wenn aber, wie<br />

in so vielen fieberhaften Krankheiten, <strong>der</strong> arterielle Druck niedrig ist,<br />

so ist ausser den schon früher betonten noch ein neues Moment gegeben,<br />

welches den Harn in gleicher Richtung zu verän<strong>der</strong>n geeignet ist.<br />

Ist in den vorstehenden Fällen die geringe Spannung in den<br />

Glomeruli nur eine Theilerscheinung, ein Ausfluss <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Druckerniedrigung, so fehlt es in <strong>der</strong> <strong>Pathologie</strong> auch nicht an Beispielen,<br />

wo die schwache Füllung <strong>der</strong> Knäuelgefässe lediglich durch<br />

abnorme Wi<strong>der</strong>stände in den Nierenarterien bedingt ist. Diese<br />

Wi<strong>der</strong>stände müssen freilich, soll an<strong>der</strong>s ihre Wirkung im Harn hervortreten,<br />

über sämmtliche o<strong>der</strong> die grosse Mehrzahl aller kleinen<br />

Arterien in beiden Nieren sich erstrecken, weil sonst <strong>der</strong> ausgleichende<br />

Einfluss collateraler Fluxion sich geltend machen würde, und schon<br />

deswegen hat man bei Sklerose <strong>der</strong> Nierenarterien nur sehr selten<br />

Gelegenheit, eine Verkleinerung des 24stündigen Harnvolumen zu<br />

constatiren. Dazu kommt, dass die Sklerose <strong>der</strong> Nierengefässe einerseits<br />

gewöhnlich durch atrophirende Processe im Parenchym complicirt<br />

ist, an<strong>der</strong>erseits, wenn sie Theilerscheinung verbreiteter Arteriosklerose,<br />

entwe<strong>der</strong> zugleich Herzhypertrophie o<strong>der</strong> im Gegentheil die Zeichen<br />

eines allgemeinen Kreislaufsfehlers vorhanden sind. Weit reiner, als<br />

unter diesen Umständen möglich ist, tritt dagegen <strong>der</strong> Effect einer<br />

abnormen Wi<strong>der</strong>standszunahme in den Nierenarterien bei <strong>der</strong> Bleikolik<br />

hervor. Denn so lange die fühlbaren Arterien stark gespannt und die<br />

Kolikschmerzen heftig sind, so lange ist auch die Harnmenge vermin<strong>der</strong>t<br />

und das specifische Gewicht des mitunter sehr sparsamen<br />

Harns hoch; sobald dagegen mit dem Nachlass <strong>der</strong> Schmerzen auch<br />

die Gefässspannung abnimmt, wächst, auch hier fast mit <strong>der</strong> Promptheit<br />

eines Experimentes, Menge und Leichtigkeit des Harns 10 . Viel<br />

hat es ferner für sich, dass die beträchtliche Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Harnsecretion,<br />

welche bei <strong>der</strong> Eclampsia parturientium den Anfällen<br />

vorauszugehen pflegt und regelmässig andauert, so lange die Anfälle<br />

noch eintreten, wenigstens in einer Anzahl von Fällen auf einem<br />

Krampf <strong>der</strong> Nierenarterien beruht, <strong>der</strong> freilich nicht <strong>der</strong> Art<br />

sein kann, dass dadurch das Lumen <strong>der</strong>selben vollständig geschlossen<br />

würde — denn dann müsste nicht blos die Harnsecretion vollständig<br />

sistiren, son<strong>der</strong>n es würden auch tiefe StructurVerän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Nieren nicht ausbleiben —, wohl aber die Blutzufuhr zu den Glomeruli

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