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Pathologie der Verdauung.

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Blutströmung.<br />

erwarten, dass seine Durchschneidung immer die Harnabscheidung<br />

steigerte; weil aber seine Section zugleich eine Verringerung des<br />

arteriellen Druckes zur Folge hat, so kann beson<strong>der</strong>s beim Kaninchen,<br />

wo diese Druckerniedrigung viel beträchtlicher ist, die Vermehrung<br />

<strong>der</strong> Harnmenge sehr gering ausfallen und sogar in ihr Gegentheil<br />

umschlagen, während sie beim Hund eine wenigstens in hohem Grade<br />

schwankende zu sein pflegt; Reizung <strong>der</strong> Medulla steigert aber nach<br />

Splanchnicusdurchschneidung immer die Harnmenge, nach einseitiger<br />

Section natürlich nur auf <strong>der</strong> entsprechenden Seite. Die Durchschneidung<br />

des die A. renalis begleitenden Nervenplexus hat vollends<br />

keinen constanten Effect für die Harnsecretion; denn ihr wesentlicher<br />

Erfolg besteht, wie schon angedeutet, darin, dass sie die Glomeruli<br />

den Schwankungen des Aortendrucks zugängig macht, und selbst das<br />

bewirkt sie nicht mit Sicherheit, weil <strong>der</strong> Tonus <strong>der</strong> kleinen Arterien<br />

bekanntlich nicht blos von dem Erregungszustand <strong>der</strong> von aussen an<br />

sie herantretenden Nerven abhängt. Wenn man diesen Verhältnissen<br />

Rechnung trägt, bedarf es nicht erst <strong>der</strong> Annahme von secretionserregenden<br />

o<strong>der</strong> -hemmenden Nerven in den Nieren, um die verwickelten<br />

und scheinbar paradoxen Versuchsergebnisse zu erklären; die<br />

Existenz solcher Nerven ist bislang in keiner Weise sichergestellt,<br />

während die Abhängigkeit <strong>der</strong> Harnabson<strong>der</strong>ung von <strong>der</strong> Blutströmung<br />

durch die Nieren zu den bestbewiesenen Thatsachen <strong>der</strong> Physiologie<br />

gehört. Nur darüber höchstens kann man verschiedener Meinung<br />

sein, welches unter den Factoren <strong>der</strong> Blutströmung das eigentlich bestimmende<br />

Moment ist. Ludwig erkennt dasselbe im Einklang mit<br />

seiner Filtrationstheorie im Blutdruck, indem er sich vorzugsweise<br />

auf den Umstand stützt, dass die Erniedrigung des Arteriendrucks<br />

die Harnsecretion schon dann sistirt, wenn sie noch einen ganz merklichen<br />

Blutstrom durch die Nieren zulässt. Dem gegenüber ist neuerdings<br />

einer unserer besten Kenner <strong>der</strong> Nierenfunction, Heidenhain 5 ,<br />

ganz beson<strong>der</strong>s mit Rücksicht auf eine Erfahrung, die uns bald beschäftigen<br />

wird, zu <strong>der</strong> Ueberzeugung gelangt, dass nicht <strong>der</strong> Blutdruck,<br />

son<strong>der</strong>n die Stromgeschwindigkeit <strong>der</strong> bestimmende Factor<br />

sei, d. h. die Menge des Blutes, welche in <strong>der</strong> Zeiteinheit<br />

die Knäuelgefässe passirt. Es dürfte wahrlich nicht leicht sein,<br />

zwischen zwei mit so guten Gründen gestützten Anschauungen die<br />

Wahl zu treffen, und so bedeutsam die ganze Frage, so wird doch,<br />

denke ich, die <strong>Pathologie</strong> gern auf die Entscheidung <strong>der</strong>selben verzichten,<br />

vor Allem um deswillen, weil in <strong>der</strong> sehr grossen Mehrzahl<br />

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