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Pathologie der Verdauung.

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294 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

Harn hinsichtlich solcher Körper, die für gewöhnlich in demselben<br />

nicht enthalten sind. Wenn bekanntlich zahllose Substanzen,<br />

die irgendwie in den Körper gelangt sind, im Harn wie<strong>der</strong> ausgeschieden<br />

werden, so heisst das doch offenbar nichts An<strong>der</strong>es, als<br />

dass in Folge <strong>der</strong> Aen<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Zusammensetzung des Blutes<br />

auch die Zusammensetzung des Urins sich än<strong>der</strong>t. Dass ich Ihnen<br />

ulle die organischen o<strong>der</strong> anorganischen Stoffe aufzähle, die auf diese<br />

Weise in den Harn gekommen und gelegentlich daselbst nachgewiesen<br />

sind, werden Sie um so weniger erwarten, als den meisten von denen<br />

insbeson<strong>der</strong>e, die von aussen eingeführt werden und dann in den Harn<br />

übergehen, ein eigentlich pathologisches Interesse nicht beiwohnt.<br />

Das hat freilich auch die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Pathologen seit je gefesselt,<br />

wenn trotz gesun<strong>der</strong> Nieren heterogene Bestandtheile im Harn<br />

auftreten, die unzweifelhaft Producte des eigenen Organismus sind.<br />

Abgesehen von dem eben erst berührten Zucker, denke ich hier vorzugsweise<br />

an die Bestandtheile <strong>der</strong> Galle. Dass sowohl die Farbstoffe<br />

<strong>der</strong>selben, als auch die Gallensäuren bei gehin<strong>der</strong>ter Entleerung<br />

in den Darm und consecutiver Resorption <strong>der</strong> Galle in den Harn<br />

übergehen, haben wir in dem Abschnitt vom Icterus eingehend genug<br />

besprochen, als dass es einer Wie<strong>der</strong>holung hier bedürfte; und bei<br />

einer früheren Gelegenheit (I. p. 457) habe ich Ihnen mitgetheilt, dass,<br />

wenn kleine Mengen freien Hämoglobins im Blute circuliren, diese<br />

unter Umständen in Gallenfarbstoff umgesetzt und als solcher mit dem<br />

Harn ausgeschieden werden können. Aber selbst Eiweisskörper können<br />

im Harn ganz gesun<strong>der</strong> Nieren erscheinen, einfach wenn und weil sie<br />

im Blute enthalten sind. Am wenigsten auffallend dürfte dies für<br />

das Pepton sein, welches in <strong>der</strong> That, wenn es direct ins Blut o<strong>der</strong><br />

ins subcutane Zellgewebe eingeführt worden, alsbald im Harn erscheint.<br />

Da nun, wie ich Ihnen früher (I. p. 312) erwähnt habe, im Eiter,<br />

sowie auch in fibrinösen Entzündungsproducten Pepton wie<strong>der</strong>holt<br />

nachgewiesen worden, so ist es nur eine einfache Consequenz davon,<br />

wenn Hofmeister 29 und seine Schüler während <strong>der</strong> Resorption pneumonischer<br />

und pleuritischer Exsudate, sowie an<strong>der</strong>weiter eitriger Ergüsse,<br />

ferner beim Gelenkrheumatismus etc. das Auftreten von Pepton<br />

im Harn <strong>der</strong> Patienten constatiren konnten. Aber auch gewisse in<br />

<strong>der</strong> Hitze gerinnbare Eiweisskörper vermögen direct aus dem Blute<br />

in den Harn überzugehen. So ist es seit lange bekannt, dass gelöstes<br />

Hühnereiweiss, nach directer Einspritzung in die Venen<br />

o<strong>der</strong> unter die Haut, eine Albuminurie macht, die mindestens so lange

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