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Pathologie der Verdauung.

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Blutbeschaffenheit. 287<br />

zu bestätigen. Indess konnte Salkowski 11 bei einer neuerlichen<br />

Wie<strong>der</strong>holung dieser Versuche sich nicht mit Sicherheit von dem<br />

letzteren Resultate überzeugen, es ergab sich ihm vielmehr mit grosser<br />

Wahrscheinlichkeit, dass sich aus <strong>der</strong> Harnsäure Allan toi n bilde —<br />

was freilich seiner Zusammensetzung nach auch als eine Vorstufe des<br />

Harnstoffs erscheint. Aber wenn auch daran nicht gezweifelt werden<br />

soll, dass <strong>der</strong> Organismus genossene Harnsäure in Harnstoff und<br />

Oxalsäure, resp. durch vollständige Oxydation in Harnstoff und Kohlensäure<br />

zu zerlegen vermag, so wird dadurch doch keineswegs bewiesen,<br />

dass die vom Körper wirklich ausgeschiedene Harnsäure stickstoff­<br />

haltiges Material ist, welches noch nicht bis zu Harnstoff verbrannt<br />

ist. Vielmehr scheint mir mit solcher Auffassung <strong>der</strong> Umstand kaum<br />

verträglich, dass bei gesunden Individuen auch bei den grössten<br />

Schwankungen in <strong>der</strong> Aufnahme von Eiweissnahrung und bei den<br />

grössten Unterschieden in Muskelarbeit und sonstiger Lebensweise,<br />

das gegenseitige Verhältniss zwischen Harnsäure und Harnstoffausscheidung<br />

immer annähernd das gleiche bleibt. Mit den Stützen, die<br />

man für diese Annahme in <strong>der</strong> <strong>Pathologie</strong> gefunden zu haben meinte,<br />

sieht es keineswegs besser aus. Bartels hat in seiner bekannten<br />

Arbeit 12 auf Grund methodischer Harnanalysen den Nachweis zu<br />

führen versucht, dass bei allen mit erheblichen Respirationsstörungen<br />

einhergehenden Krankheiten die Harnsäureausscheidung zunehme, und<br />

das gegenseitige Verhältniss zwischen Harnsäure und Harnstoff zu<br />

Ungunsten des letzteren sich än<strong>der</strong>e. Jedoch ist dies von späteren<br />

Untersuchern nicht bestätigt worden, und auch Senator 13 hat bei<br />

künstlichen Athmungsstörungen nur ganz vereinzelte Male eine Vermehrung<br />

<strong>der</strong> Harnsäureausscheidung, in <strong>der</strong> sehr grossen Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> Fälle dagegen keine Aen<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>selben gesehen. Auch wenn<br />

<strong>der</strong> Harnsäureinfarct <strong>der</strong> Neugeborenen und die reichliche Harnsäureproduction<br />

in <strong>der</strong> ersten Lebenszeit von den Geburtshelfern in<br />

dem Sinne gedeutet wird u , dass die reichlich aufgenommenen Albuminate<br />

noch nicht vollständig verbrannt würden, so dürfte es<br />

ihnen schwer fallen, Beweise dafür beizubringen. Jedenfalls darf eine<br />

ungenügende Zufuhr von Sauerstoff zum Blute nicht als die Ursache<br />

dieser „unvollständigen Verbrennung" angeschuldigt werden, da nach<br />

meiner Erfahrung wenigstens die prächtigsten Harnsäureinfarcte sich<br />

gerade bei kräftigen Kin<strong>der</strong>n, die ausgezeichnet geathmet 'haben,<br />

finden, wahrend ich ihn dann am häufigsten vermisst habe, wenn<br />

ausgedehnte Atelectasen o<strong>der</strong> Bronchitis und Bronchopneumonien Zeug-

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