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Pathologie der Verdauung.

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Blutbeschaffenheit. 279<br />

trinkt, das ist zu selbstverständlich, als dass es noch erst ausgesprochen<br />

zu werden brauchte. Unter diesen Umständen könnte es<br />

nur ein geringes Interesse für Sie haben, wenn ich Ihnen alle auf<br />

diese Weise bedingten Aen<strong>der</strong>ungen des Harns in Krankheiten <strong>der</strong><br />

Reihe nach aufzählen wollte. Denn das Princip wird dadurch nicht<br />

erweitert o<strong>der</strong> in ein neues Licht gesetzt, dass Sie erfahren, wie in<br />

gewissen Krankheiten <strong>der</strong> Gehalt des Harns an Phosphaten gross<br />

o<strong>der</strong> klein ist, weil das Blut viel o<strong>der</strong> wenig Phosphate enthält. Alle<br />

möglichen Einzelfälle in diesem Sinne zu erläutern, ist die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Harnsemiotik, und wir werden besser daran thun, uns auf die<br />

Besprechung solcher Vorkommnisse zu beschränken, welche entwe<strong>der</strong><br />

wegen ihrer Häufigkeit von beson<strong>der</strong>er praktischer Wichtigkeit sind,<br />

o<strong>der</strong> aus denen sich zugleich noch in an<strong>der</strong>er Beziehung fruchtbare<br />

Gesichtspunkte ergeben.<br />

Bei keinem Bestandtheil des Harns tritt die Abhängigkeit vom<br />

Blute so evident hervor, als bei demjenigen, <strong>der</strong> die Hauptmasse des­<br />

selben ausmacht und deshalb für das Harnvolumen o<strong>der</strong> die Harnmenge<br />

allein bestimmend ist, nämlich dem Wasser. Denn das Wasser<br />

ist für einmal selbst ein exquisit harnfähiger Stoff, und für's Zweite<br />

haben mehrere Arbeiten 1 <strong>der</strong> letzten Jahre den Nachweis erbracht,<br />

dass die Abscheidung bestimmter Substanzen aus dem Blut immer<br />

von einer Wassersekretion begleitet wird. Man weiss dies bislang von<br />

etlichen <strong>der</strong> sog. Mittelsalze, welche in unserem Arzneischatz schon<br />

lange als harntreibende bekannt sind, z. B. Natronsalpeter und<br />

Kochsalz, ferner in ausgesprochenem Masse vom Harnstoff und dem<br />

harnsauren Natron. Hieraus folgt offenbar, dass, Alles Uebrigc gleich­<br />

gesetzt, die Harnmenge abhängt von dem Gehalte des Blutes an Wasser<br />

und an den bezeichneten Stoffen, von denen unter physiologischen Ver­<br />

hältnissen Harnstoff und Kochsalz am meisten in Betracht kommen.<br />

In <strong>der</strong> That erklären sich die Schwankungen in <strong>der</strong> Harnmenge gesun<strong>der</strong><br />

Individuen, so gross sie auch sein mögen, vollständig aus den<br />

Schwankungen eben dieser Factoren. Durch den Genuss wässriger<br />

Getränke o<strong>der</strong> wasserreicher Speisen kann die Harnmenge bekanntlich<br />

ins Unbegrenzte gesteigert werden, und umgekehrt weiss Je<strong>der</strong>, dass,<br />

wer wenig trinkt, auch wenig harnt; auch wenn im Hochsommer das<br />

tägliche Harnvolumen ein relativ kleines zu sein pflegt, so hat das<br />

ja lediglich darin seinen Grund, dass dem Blute durch die lebhafte<br />

Hautperspiraiion und beson<strong>der</strong>s die reichliche Schweissabson<strong>der</strong>ung viel<br />

Wasser entzogen wird. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist es eine alte Erfah-

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