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Pathologie der Verdauung.

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276 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

suchung wird; d. h. mit an<strong>der</strong>en Worten, es müssen Harnabson<strong>der</strong>ung<br />

und Harnausscheidung wohl auseinan<strong>der</strong>gehalten werden.<br />

Fassen wir zunächst die Harnabson<strong>der</strong>ung ins Auge, so brauche ich<br />

Ihnen nicht erst zu sagen, dass es eine vollständige, allen Erscheinungen<br />

genügende Theorie <strong>der</strong>selben noch nicht giebt. Aber so<br />

schmerzlich wir diese Lücke auch empfinden, so können wir trotzdem<br />

nicht die Hände müssig in den Schooss legen, und zwar um so weniger,<br />

als die Physiologie gerade von unserer Seite für manche <strong>der</strong><br />

streitigen Fragen positive Anhaltspunkte und entscheidende Auskunft<br />

erhofft. Glücklicher Weise aber brauchen wir auch nicht zu warten,<br />

bis die physiologische Harnsecretion in allen ihren Phasen aufgeklärt<br />

ist; denn wir kennen schon heute, und nach manchen Richtungen<br />

selbst besser als bei den meisten übrigen Organen, die wesentlichen<br />

Bedingungen, von denen jene abhängig ist. Wir wissen, wie innig<br />

die Beziehungen zwischen Nierensecret und Blut sind, inniger als<br />

bei irgend einer an<strong>der</strong>en Drüse: denn mit dem Blute erhalten die<br />

Nieren nicht blos, wie die übrigen Drüsen, das Material, aus welchem<br />

sie ihre Arbeit bestreiten und ihre Secrete bilden, son<strong>der</strong>n es<br />

werden ihnen darin die sämmtlichen Substanzen des Harns bereits<br />

fertig zugeführt, <strong>der</strong> Art, dass einerseits Nichts in diesen übergeht,<br />

was nicht vorher im Blute gewesen, an<strong>der</strong>erseits mit je<strong>der</strong> Aen<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Zusammensetzung des Blutes in <strong>der</strong> Regel auch sofort die Beschaffenheit<br />

des Harns wechselt. Aber die Harnsecretion ist, wie<br />

uns vor Allem die Arbeiten des Ludwig'sehen Laboratorium gelehrt<br />

haben, nicht blos eine Function <strong>der</strong> Blutbeschaffenheit,<br />

son<strong>der</strong>n auch des Blutdrucks und <strong>der</strong> Blutstromgeschwindigkeit;<br />

sinkt <strong>der</strong> arterielle Druck unter eine gewisse Grösse, so stockt<br />

die Harnsecretion vollständig, und — was vielleicht noch entscheiden<strong>der</strong><br />

ist — mit je<strong>der</strong> Aen<strong>der</strong>ung des Druckes än<strong>der</strong>t sich auch Menge<br />

und Zusammensetzung des Harns. Selbstverständlich ist es ferner,<br />

dass, genau wie bei allen an<strong>der</strong>en Drüsen, auf eine normale Nierensecretion<br />

nur bei Integrität <strong>der</strong> secernirenden Vorrichtungen, d. h.<br />

<strong>der</strong> Glomeruli und <strong>der</strong> Harnkanälchenepithelien, gerechnet<br />

werden kann. Endlich dürfen, wenn die Harnsecretion in regelmässiger<br />

Weise vor sich gehen soll, dem Abfluss des Harns<br />

aus den Harnkanälchen keinerlei abnorme Wi<strong>der</strong>stände entgegenstehen.<br />

Sind diese Bedingungen erfüllt, so geht die Harnabson<strong>der</strong>ung<br />

continuirlich in regelmässiger Weise vor sich, und umgekehrt<br />

dürfen wir schliessen, dass bei pathologischer Harnsecretion

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