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Pathologie der Verdauung.

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Dyspnoe und Asphyxie. 271<br />

dass nun die Erregung des vasomotorischen Centrum nachlässt und<br />

bald eine reichliche Menge relativ sauerstoffreichen Blutes zum Athmungscentrum<br />

strömt. Um einer solchen Circulation gegenüber auch ferner<br />

mit Athembewegungen zu reagiren, dazu ist das Athmungscentrum zu<br />

wenig erregbar, und die Folge ist die successive Abnahme <strong>der</strong> Respirationen<br />

bis zum vollständigen Stillstand — mit dem sich das geschil<strong>der</strong>te<br />

Spiel von Neuem wie<strong>der</strong>holt. Dass dies <strong>der</strong> wirkliche Zusammenhang<br />

<strong>der</strong> Dinge, hat Filehne nicht blos theoretisch und durch<br />

genaue Blutdruckbestimmungen beim morphinisirten Kaninchen plausibel<br />

zu machen verstanden, son<strong>der</strong>n er hat auch gewichtige Beweise<br />

am menschlichen Krankenbett dafür beigebracht; denn er konnte einestheils<br />

nachweisen, dass Inhalation von Amylnitrit, wenn dadurch<br />

völlige Gefässlähmung erzeugt wurde, das Cheyne-Stokes'sche<br />

Athmungsphänomen beseitigte, an<strong>der</strong>n theils constatirte er bei kleinen<br />

Kin<strong>der</strong>n, welche unser Phänomen zeigten, kurz vor Beginn und während<br />

<strong>der</strong> aufsteigenden Phase <strong>der</strong> Respirationen ein deutliches Einsinken<br />

<strong>der</strong> grossen Fontanelle, was füglich nur auf eine Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Blutzufuhr zum Hirn bezogen werden kann. So bestechend aber<br />

auch diese ganze Filehne'sehe Argumentation erscheinen mag, so<br />

will ich Ihnen doch nicht verhehlen, dass sie bei den Autoren, die<br />

sich seitdem mit dem in Rede stehenden Respirationsphänomen beschäftigt<br />

haben, mehr Gegner, als Zustimmende gefunden hat. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

haben Rosenbach 11 und Löwit 12 , welche die Erscheinung<br />

an Menschen studirten, sowie Luchsinger und Sokolow 13 ,<br />

die bei Fröschen durch eine zeitweilige Ligatur <strong>der</strong> Aorten eine Periodicität<br />

<strong>der</strong> Athmung bewirkten, sich nicht davon zu überzeugen<br />

vermocht, dass die Aen<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Gefässspannung in <strong>der</strong> von<br />

Filehne geschil<strong>der</strong>ten Weise ablaufen.<br />

Wegen seines innigen Zusammenhangs mit <strong>der</strong> Erregbarkeitsverringerung<br />

des Athmungscentrum habe ich des Cheyne-Stokes'sehen<br />

Respirationsphänomens hier erwähnen zu sollen geglaubt, trotzdem es<br />

auf <strong>der</strong> einen Seite bei Krankheiten auftritt, die mit Respirations­<br />

fehlern gar nichts gemein haben, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n durchaus keine constanto<br />

o<strong>der</strong> auch nur häufige Begleiterscheinung <strong>der</strong> langsamen Suf­<br />

focation bildet, und jedenfalls viel seltener dabei zur Beobachtung<br />

kommt, als die übrigen vorhin geschil<strong>der</strong>ten Störungen. Wovon aber<br />

alle diese Störungen unmittelbar abhängen, o<strong>der</strong>, mit an<strong>der</strong>en Worten,<br />

welches in den Fällen einer sehr allmäligen, nicht selten über viele<br />

Tage und Wochen sich erstreckenden Erstickung das eigentlich ver-

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