28.10.2013 Aufrufe

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

270 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

mangelhaft compensirter Aortenstenose etc. beobachtet. Experimentell<br />

lässt es sich, wie Filehne 10 gezeigt hat, durch Morphium erzeugen,<br />

und zwar bedarf es bei Kaninchen einer Injection von 0,05—0,1<br />

salzsauren Morphin's in die Venen, bei Hunden entsprechend grösserer<br />

Dosen, um die Athmung vorübergehend periodisch — Filehne's<br />

Bezeichnung des in Rede stehenden Respirationsmodus — zu machen.<br />

So verschiedenartig aber die genannten Krankheiten unter sich sein<br />

mögen, so haben sie doch alle das Eine gemeinsam, dass die Erregbarkeit<br />

des Athmungscentrum in Folge länger dauern<strong>der</strong><br />

Beeinträchtigung <strong>der</strong> arteriellen Circulation in <strong>der</strong> Medulla oblongata<br />

herabgesetzt ist, und keine an<strong>der</strong>e ist auch die Wirkung, welche<br />

das Morphium auf das Athmungscentrum zunächst ausübt. Die Bedeutung<br />

dieser Erregbarkeitsabnahme des Athmungscentrum für das<br />

Cheyne-Stokes'sche Phänomen zuerst hervorgehoben zu haben, ist<br />

das Verdienst Traube's, wenn auch <strong>der</strong> Versuch, dasselbe hieraus<br />

allein zu erklären, nicht glücken konnte. Denn so wohl begreiflich<br />

nach dieser Annahme die Athempause und, mit Rücksicht auf die<br />

nun zunehmende Venosität des Blutes, die Periode <strong>der</strong> ansteigenden<br />

Respirationen sein würde, so lässt sich doch nicht <strong>der</strong> geringste<br />

Grund ersehen, weshalb nun <strong>der</strong> Organismus hinfort die Athmung<br />

nicht entsprechend seinem Sauerstoff bedürfniss in gewöhnlicher rhythmischer<br />

Weise einrichten, son<strong>der</strong>n im Gegentheil sich selber von<br />

Neuem allmälig in einen apnoischen Zustand versetzen sollte. Hierzu<br />

bedarf es augenscheinlich noch eines neuen Momentes, welches<br />

Filehne in dem Eingreifen <strong>der</strong> Innervation <strong>der</strong> Hirnarterien gefunden<br />

zu haben glaubt. Filehne's Argumentation geht dahin, dass in diesen<br />

Fällen <strong>der</strong> Gasgehalt des Blutes nicht blos direct durch Erregung des<br />

Athmungscentrum, son<strong>der</strong>n auch indirect durch Erregung <strong>der</strong> Vasomotoren<br />

<strong>der</strong> Hirnarterien die Athmung beeinflusse, und zwar nimmt<br />

er an, dass wegen <strong>der</strong> verringerten Erregbarkeit des Athmungscentrum<br />

<strong>der</strong> letztere Effect und damit die Hirnanämie prompter ausgelöst<br />

werde, als die erstere. Gesetzt also, es trete aus irgend einem Grunde<br />

eine Athempause ein, so führt die während <strong>der</strong>selben nothwendig sich<br />

entwickelnde Verschlechterung im Gasgehalte des Blutes zuerst eine<br />

Contraction <strong>der</strong> Hirnarterien und damit eine allmälig zunehmende<br />

Anämie <strong>der</strong> Medulla oblongata herbei , durch welche nun das schwer<br />

erregbare Athmungscentrum in gleichfalls zunehmendem Grade erregt<br />

wird. Mittelst <strong>der</strong> auf diese Weise hervorgerufenen dyspnoischen Respirationen<br />

wird <strong>der</strong> Sauerstoffgehalt des Blutes <strong>der</strong>art gesteigert,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!