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Pathologie der Verdauung.

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12 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

bran überzogen sein, die sich tief in den Rachen, ja in den Oesophagus<br />

hinein erstreckt, Anfangs nur lose aufliegend, später aber,<br />

wenn die Pilzwucherung zwischen die tieferen Epithelschichten eindringt,<br />

ziemlich fest adhärirend. Das sind die Soormembranen,<br />

bei Neugeborenen auch unter dem Namen Schwämmchen bekannt<br />

und gefürchtet. Gefürchtet, weil die Entwicklung des Soors immer<br />

mit einer sauren Gährung des Substrats und <strong>der</strong> Mundflüssigkeiten<br />

einhergeht, so dass man während <strong>der</strong> ganzen Dauer des Processes<br />

stark saure Reaction in <strong>der</strong> Mundhöhle constatirt. Daraus aber<br />

resultirt eine ausgesprochene Reizung <strong>der</strong> Schleimhaut, die geröthet<br />

und schmerzhaft wird, so dass beson<strong>der</strong>s die Kin<strong>der</strong> jede Berührung<br />

und damit auch die Nahrungseinnahme vermeiden und abwehren. Bei<br />

Erwachsenen ist es immer ein übles Zeichen, wenn <strong>der</strong> Soor zu üppiger<br />

Entwicklung kommt; aber auch für die Kin<strong>der</strong> wird er gefährlich,<br />

beson<strong>der</strong>s wenn, vcrmuthlich unter dem Einflüsse <strong>der</strong> verschluckten<br />

und so in den Magen und Darm gelangten Pilze, Durchfälle hinzu­<br />

treten. Dem gegenüber ist zweifellos <strong>der</strong> hemmende Effect <strong>der</strong> Säurebildung<br />

auf die diastatischen Vorgänge in <strong>der</strong> Mundhöhle von ganz<br />

untergeordneter Bedeutung.<br />

Aus <strong>der</strong> Mundhöhle werden die Flüssigkeiten und die eingespeichelten<br />

Speisebissen mittelst des Schlingacts in den Oesophagus<br />

beför<strong>der</strong>t. Es geschieht dies bekanntlich so, dass <strong>der</strong> Bissen von <strong>der</strong><br />

gegen den harten Gaumen angepressten Zunge zunächst hinter den<br />

vor<strong>der</strong>en Gaumen bogen geschoben, und nun in Folge <strong>der</strong> Berührung<br />

<strong>der</strong> hinteren Fläche des Gaumensegels die eigentliche Schluckbewegung<br />

mit unfehlbarer Sicherheit ausgelöst wird. Währenddess sperrt<br />

das vor<strong>der</strong>e Gaumensegel durch Contraction <strong>der</strong> Mm. palatoglossi die<br />

Rachen- von <strong>der</strong> Mundhöhle ab, während die hinteren Gaumenbögen<br />

durch Action des Levator palati moll. und <strong>der</strong> Pharyngopalatini nach<br />

hinten und oben bis zur Berührung <strong>der</strong> hinteren Pharynxwand hinauf­<br />

gezogen werden und so den Rachen gegen die Nasenhöhle abschliessen;<br />

und indem Kehlkopf und Zungenbein nach vorn und oben °-ezogen<br />

werden, kommt die Zungenwurzel über dem Kehldeckel zu liefen <strong>der</strong><br />

nun auch den Eingang in den Larynx versperrt. So bleibt für die Nah­<br />

rung nur <strong>der</strong> Weg in den Oesophagus, in den sie, wie H. Kronecker 15<br />

unlängst nachgewiesen, durch die prompte Action <strong>der</strong> Musculatur <strong>der</strong><br />

Zungenwurzel und <strong>der</strong> quergestreiften oberen Pharynxconstrictoren

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