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Pathologie der Verdauung.

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<strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

Folge von reiner Stickstoffathmung den Sauerstoffgehalt des arteriellen<br />

Blutes binnen 30—40 Secunden von den normalen Sättigungswcrthen<br />

(15—17—18 pCt.) auf 2,6 pCt, ja sogar 1,5 pCt. sinken sah 2 Es<br />

sind, wie Sie sehen, nur noch winzige Mengen von Sauerstoff, welche<br />

unter diesen Umständen das arterielle Blut zur Medulla bringt, und<br />

jedesmal, wenn aus irgend einem Grunde <strong>der</strong> Sauerstoffgehalt <strong>der</strong> betreffenden<br />

Hirnbezirke rasch auf minimale Werthe sinkt, reagiren die­<br />

selben in <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten Weise. Darum treten ganz genau dieselben<br />

Erscheinungen in genau <strong>der</strong>selben Reihenfolge, wie bei <strong>der</strong> Erstickung,<br />

auch bei rascher Verblutung, ferner beim Kussmaul-Tenner'sehen<br />

Versuche <strong>der</strong> durch Verschluss <strong>der</strong> Carotiden und Vertebrales erzeugten<br />

acuten Hirnanämie, endlich auch bei völliger und plötzlicher Behin<strong>der</strong>ung<br />

des venösen Abflusses 3 ein. In allen diesen Fällen giebt es<br />

dieselbe Dyspnoe, arterielle Drucksteigerung und Convulsionen, und<br />

in allen diesen Fällen sind es nicht mechanische Störungen <strong>der</strong> Blutströmung,<br />

welche diese heftigen Reizerscheinungen auslösen, son<strong>der</strong>n,<br />

wie Rosenthal 4 überzeugend dargethan hat, die acute Aen<strong>der</strong>ung im<br />

Gasgehalt <strong>der</strong> Hirnbezirke, in specie ihre rasche Verarmung an Sauerstoff.<br />

Es stellen diese stürmischen Symptome gewissermassen den<br />

Allarmruf des Organismus dar, dass höchste Gefahr im Verzuge; denn<br />

wenn nicht rasch sauerstoffreiches Blut von Neuem dem Centralorgan<br />

zuströmt, so erlischt die Erregbarkeit des letzteren, das Bewusstsein<br />

schwindet, Motilität und Sensibilität erlöschen und die Hirncentren<br />

reagiren auf keinen Reiz mehr; bald steht nun auch das Herz<br />

still, dessen Function ja gleichfalls an die Gegenwart sauerstoffhaltigen<br />

Blutes gebunden ist, und <strong>der</strong> Tod tritt ein. Das Blut, welches während<br />

<strong>der</strong> Asphyxie noch circulirt, lässt einen Farbenunterschied zwischen<br />

Arterien und Venen nicht erkennen, vielmehr ist es überall fast völlig<br />

schwarz, obwohl es noch geringe Spuren von auspumpbarem Sauerstoff<br />

enthält und auch die Absorptionsstreifen des Oxyhämoglobin<br />

zeigt 3 ; nach eingetretenem Tode verschwindet allerdings auch die<br />

letzte Spur desselben in Kurzem. Die Fälligkeit Sauerstoff aufzunehmen<br />

büsst aber das Erstickungsblttt nicht ein, und darum kann,<br />

so lange das Herz noch schlägt, durch künstliche Zufuhr sauerstoffreicher<br />

Luft zu den Lungencapillaren das Leben gerettet werden.<br />

Zuckungen in verschiedenen Körpermuskeln pflegen dann das erste<br />

Zeichen <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>erwachenden Erregbarkeit zu sein, weiterhin werden<br />

die künstlichen Aufblasungen durch zuerst einzelne, dann häufigere<br />

dyspnoetische Inspirationen unterbrochen, inzwischen ist Gefühl und

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