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Pathologie der Verdauung.

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260 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

Höhe geworfen und weithin geschleu<strong>der</strong>t werden kann. Lange dauern<br />

diese klonischen Krämpfe nicht, aber sie schwinden nur, um einem<br />

Zustande vollständiger Unempfindlichkeit und Lähmung Platz zu<br />

machen, in welchem jetzt das Thier daliegt, die Augen hervorgetrieben<br />

und die Pupillen dilatirt. Die Athmung steht eine Weile vollständig<br />

still, bis dann einzelne jähe, abgerissene, successive immer schwächere<br />

Athemzüge den nahenden Tod verkünden. Nur wenige Minuten sind<br />

es, innerhalb <strong>der</strong>en diese ganze Reihe von Erscheinungen abläuft.<br />

Wenn zugleich während dieser Zeit die Carotis des Kaninchens mit<br />

dem Kymographion verbunden ist, so constatirt man sehr bald nach<br />

dem Beginn <strong>der</strong> Dyspnoe ein Ansteigen des arteriellen Druckes, <strong>der</strong><br />

sehr hohe Werthe, 150—170, ja 180 mm. Hg. und mehr, erreichen<br />

kann, und erst in dem asphyctischen Stadium, d. h. nach dem<br />

Aufhören <strong>der</strong> Krämpfe, abzusinken beginnt und nun rasch <strong>der</strong> Abscisse<br />

sich nähert; doch bleibt <strong>der</strong> Druck noch geraume Zeit nach dem<br />

letzten Athemzüge positiv und erst allmälig verschwinden die Ausschläge,<br />

welche die Herzsystolen in <strong>der</strong> Curve verursachen, o<strong>der</strong>, mit<br />

an<strong>der</strong>n Worten, die Herzcontractionen überdauern bei <strong>der</strong><br />

Erstickung die Athembewegungen eine gewisse Zeit, die bis<br />

zu 2, selbst 3 Minuten betragen kann. So lange <strong>der</strong> arterielle Druck<br />

noch hoch war, bemerken Sie zugleich in <strong>der</strong> Curve jene grossen und<br />

langsamen Pulse, welche unter <strong>der</strong> Bezeichnung <strong>der</strong> Vaguspulse Ihnen<br />

wohlbekannt sind, und gerade hier an <strong>der</strong> Erstickungscurve lässt sich<br />

am evidentesten die Richtigkeit dessen darthun, was ich vorhin über<br />

den Nutzen dieser Vaguserregung durch die Dyspnoe bemerkte; denn<br />

wenn man dem Verschluss <strong>der</strong> Trachea die Durchschneidung <strong>der</strong> Vagi<br />

vorangehen lässt, so scheint bei einzelnen Thieren schon die Asphyxie<br />

sich schneller einzustellen, ausnahmslos aber erlahmt das Herz weit<br />

rascher, als bei erhaltenen Vagis.<br />

Die Erklärung für alle diese Erscheinungen liegt in dem verän<strong>der</strong>ten<br />

Gasgehalt des Blutes. Mit dem Augenblick, wo in Folge<br />

des Trachealverschlusses keine neue sauerstoffreiche Luft mehr zu den<br />

Lungencapillaren gelangt, um den doch continuirlichen Verbrauch zu<br />

decken, muss das Blut rapide an Sauerstoff verarmen und umgekehrt<br />

wegen <strong>der</strong> erschwerten Abdunstung mit Kohlensäure sich überladen,<br />

<strong>der</strong> Art, dass sehr bald in den Arterien ein Blut strömt, welches<br />

nach beiden Richtungen hin gewöhnliches Venenblut weit übertrifft<br />

und in <strong>der</strong> That auch viel dunkler aussieht, als dieses. Ein so beschaffenes<br />

Blut aber erregt nicht blos das Centrum <strong>der</strong> Athembewe-

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