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Pathologie der Verdauung.

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258 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

Wirkung auf das vasomotorische Centrum ausübt, ist Ihnen bekannt,<br />

und ich darf Sie wohl daran erinnern, dass wir gemäss einer Traubeschen<br />

Hypothese dieses Verhältniss zur Erklärung <strong>der</strong> linksseitigen<br />

Herzhypertrophie bei manchen Lungenfehlern verwendet haben (I. p. 92).<br />

Dabei aber wollen Sie wohl bemerken, dass die vasomotorische Verengerung<br />

<strong>der</strong> kleinen Arterien nur die des Körpers, nicht aber die <strong>der</strong><br />

Lungen betrifft, <strong>der</strong> Art, dass die grössere Fülle des Blutes, welche<br />

mit dem Wachsthum des arteriellen Druckes aus den Venen dem Herzen<br />

zuströmt, voll und gänzlich unbehin<strong>der</strong>t zu den Lungencapillaren gelangt.<br />

An<strong>der</strong>erseits ist dieser Kohleiisäurereichthum des Blutes zugleich ein<br />

Reiz für das Vaguscentrum , so dass bei den bedeutenden Athemhin-<br />

<strong>der</strong>nissen die Pulsfrequenz nicht selten eine verlangsamte ist: augenscheinlich<br />

mit Rücksicht darauf ein sehr zweckmässiges Verhältniss,<br />

dass jede Herabsetzung <strong>der</strong> Pulsfrequenz zugleich eine Verringerung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsphasen des Herzens und damit eine Verkleinerung des Bedarfs<br />

an Sauerstoff bedeutet, an dem ja bei diesen Kranken Alles<br />

eher ist, denn Ueberflttss.<br />

Trotz <strong>der</strong> Beeinträchtigung einer so hochwichtigen Function vermögen<br />

somit die Menschen mit Athmungshin<strong>der</strong>nissen fortzuleben,<br />

und zwar oft genug durch recht lange Zeit. Freilich nicht wie<br />

Gesunde, indess in den leichteren Fällen nicht einmal mit continuirlicher<br />

Kurzathmigkeit, in den schwereren allerdings nur unter unausgesetzter<br />

Dyspnoe. Doch gewöhnt sich <strong>der</strong> Organismus allmälig auch<br />

an diese — sofern sie sich wenigstens in massigen Grenzen hält.<br />

Denn die höhern Grade <strong>der</strong> Dyspnoe, bei denen das Luftbedürfniss<br />

nur durch die angestrengteste Action aller In- und Exspirationsmuskeln<br />

befriedigt wird, können niemals zu einer dauernden<br />

Institution werden, weil die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Athemmuskeln<br />

sich früher o<strong>der</strong> später erschöpfen würde. Bei den Respirationsfehlern<br />

schwächeren und mittleren Grades aber giebt es glücklicher Weise<br />

nur mehr o<strong>der</strong> weniger rasch vorübergehende Episoden solchen Lufthungers<br />

und deshalb nur einzelne Anfälle jener höchsten Dyspnoe,<br />

während die Gefahr <strong>der</strong> schweren Athemhin<strong>der</strong>nisse gerade darin liegt,<br />

dass sie überhaupt nur durch die höchstgradige Dyspnoe compensirt<br />

o<strong>der</strong> wenigstens ertragbar gemacht werden können. Dass ein Mensch<br />

vom Kehlkopfscroup, von einer acuten diffusen Bronchitis, vom Lungenödem<br />

überhaupt geheilt werden kann, verdankt er ja keinem an<strong>der</strong>n

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