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Pathologie der Verdauung.

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Dyspnoe und Asphyxie. 257<br />

diese Färbung darauf, dass das in den Capillaren <strong>der</strong> Haut circulirende<br />

Blut in höherem Maasse, als sonst, seinen Sauerstoff abgiebt und<br />

Kohlensäure aufnimmt und dadurch ausgesprochener venös wird, als<br />

unter physiologischen Verhältnissen; und wenn es bei den uncompensirten<br />

Herz- und sonstigen allgemeinen Kreislaufsfehlern die Verlangsamung<br />

des Blutstroms war, welche die Entwicklung <strong>der</strong> Cyanose<br />

begünstigte, so ist bei den Athmungshin<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> verringerte<br />

Sauerstoffgehalt, mit dem das Blut schon in die Capillaren tritt,<br />

als die Ursache <strong>der</strong>selben anzusehen; bei einer Anzahl dieser Fehler<br />

trifft ja übrigens Beides, die Herabsetzung <strong>der</strong> Blutstromgeschwindigkeit<br />

und die Verringerung des arteriellen Sauerstoffvorraths zusammen.<br />

Der Grad <strong>der</strong> Cyanose kann ein ungemein verschiedener sein, und bei<br />

den schwächeren Athemliin<strong>der</strong>nissen kaum bemerklich, kann sie beim<br />

Croup, dem Oedema glottidis, dem acuten und über die ganze Lunge<br />

verbreiteten Katarrh <strong>der</strong> Bronchien etc. die höchsten Grade erreichen,<br />

so dass die gesammte Körperoberfläche eine entschieden und ausgesprochen<br />

blaue Färbung annimmt. Oefters verhin<strong>der</strong>t auch ein allgemein<br />

anämischer Zustand die Entwicklung stärkerer Cyanose. So ist<br />

in dem Zehrfieber und <strong>der</strong> allgemeinen Abmagerung gewiss <strong>der</strong> Grund<br />

zu suchen, weshalb die gewöhnlichen Phthisiker trotz vorgeschrittener<br />

Lungenerkrankung blass und nicht cyanotisch aussehen; denn dass<br />

die tuberkulöse Natur des Leidens daran unschuldig ist, beweist am<br />

besten die intensive Cyanose, welche die acute allgemeine Miliartuber­<br />

kulose so regelmässig zu begleiten pflegt, dass sie geradezu unter den<br />

differentialdiagnostischen Symptomen gezählt wird.<br />

Bei dieser Gelegenheit mag noch mit kurzen Worten darauf hin­<br />

gewiesen werden, dass <strong>der</strong> Circulationsapparat, auch abgesehen von<br />

<strong>der</strong> Cyanose und ebenso abgesehen von <strong>der</strong> mehrbesprochenen rechtsseitigen<br />

Herzhypertrophie, von den Athmungsfehlern nach manchen<br />

Richtungen hin beeinflusst wird. Jede Verringerung <strong>der</strong> Lungenelasticität<br />

schwächt nothwendig die Saugwirkung des Thorax und erschwert<br />

dadurch das Einfiiessen des Venenbluts in denselben; noch schlimmer<br />

wirken in dieser Beziehung forcirte Exspirationen, durch welche <strong>der</strong><br />

negative Druck im Thorax in einen positiven umgewandelt wird; da<br />

aber Beides bei hochgradigem Emphysem zutrifft, bei dem überdies<br />

<strong>der</strong> Gefässquerschnitt um zahllose Capillaren verkleinert ist, so wird<br />

es Sie nicht überraschen, dass bei solchen Kranken alle Folgen allgemeiner,<br />

uneompensirter Kreislaufsfehler sich einstellen können. Auch<br />

dass die Ueberladung des Blutes mit Kohlensäure eine erregende<br />

Toli n he im, Allgemeine <strong>Pathologie</strong>. II. 2. AuH. i-

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