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Pathologie der Verdauung.

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254 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

nicht wesentlich an<strong>der</strong>s zu athmen, wie gesunde Individuen desselben<br />

Alters und Geschlechts. Dagegen fehlt die Dyspnoe kaum je bei<br />

hochgradigem Emphysem, bei vorgeschrittenen phthisischen Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

bei ausgebreiteter acuter Bronchitis, bei acuter allgemeiner<br />

Miliartuberkulose, bei <strong>der</strong> Pleuropneumonie vor <strong>der</strong> Krise, und kann<br />

beim Croup, bei Compressions- o<strong>der</strong> Knickungsstenosen <strong>der</strong> Trachea,<br />

beim Pneumothorax etc. die denkbar höchsten Grade erreichen und<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger lange innehalten. Bei dieser Sachlage kann es<br />

die Thatsache <strong>der</strong> unvollständigen Sauerstoffsättigung allein nicht sein,<br />

welche die Dyspnoe auslöst — denn in physiologischer Weise gesättigt<br />

ist ja auch bei den geringeren Respirationsfehlern das arte­<br />

rielle Blut nicht; son<strong>der</strong>n es kommt augenscheinlich auf den Grad<br />

des Sauerstoffdefectes an. Wenn man aber sich darüber klar zu<br />

werden versucht, bei welchem Grade <strong>der</strong> Sauerstoffarmuth die Dyspnoe<br />

beginnt, so möchte man schwerlich fehlgehen, wenn man auch<br />

hierfür das Verhältniss <strong>der</strong> Sauerstoffeinnahme zum Verbrauch als<br />

das massgebende betrachtet. Bei den schwächeren Athmungshin<strong>der</strong>nissen<br />

wird freilich durch die gewöhnliche Respiration <strong>der</strong> physiologische<br />

Sättigungsgrad des arteriellen Blutes nicht erreicht, es strömt<br />

deshalb zu den Körperorganen ein Blut, dessen Sauerstoffgehalt dem<br />

normalen nicht gleichkommt, und in den Venen ein noch über die<br />

Norm hinaus an Sauerstoff verarmtes; indess vermag das gewöhnliche,<br />

unangestrengte Athmen wie<strong>der</strong> so viel Sauerstoff in's Blut zu<br />

schaffen, als in den Körpercapillaren verloren gegangen war, und es<br />

entsteht somit wie<strong>der</strong> ein bleiben<strong>der</strong> Gleichgewichtszustand des arteriellen<br />

Gasgehalts, <strong>der</strong> allerdings unterhalb des Niveaus <strong>der</strong><br />

physiologischen Sättigung liegt. Bei den schweren Respirations­<br />

fehlern dagegen gelangt durch die gewöhnliche Athmung nur eine so<br />

geringe Menge Sauerstoff in's Blut, dass dadurch nicht blos die physiologische<br />

Sättigung des Arterienblutes nicht erreicht, son<strong>der</strong>n nicht<br />

einmal <strong>der</strong> fortwährende Sauerstoffverlust in den Körperorganen gedeckt<br />

wird. Hier würde also statt des Gleichgewichtszustandes eine<br />

allmälig zunehmende und deshalb mit dem Leben bald nicht mehr<br />

verträgliche Sauerstoffverarmung im Blute sich einstellen, wenn nicht<br />

die Dyspnoe rettend eingriffe. Die völlig normale Sauerstoffsättigung<br />

des arteriellen Blutes wird freilich, obwohl sie es könnte, doch in <strong>der</strong><br />

Regel bei <strong>der</strong>artigen Kranken durch die Dyspnoe nicht bewirkt. Denn<br />

wenn Sie bedenken, was es heissen will, unausgesetzt angestrengt zu<br />

athmen, wenn Sie ferner erwägen, dass die so verstärkte Arbeit <strong>der</strong>

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