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Pathologie der Verdauung.

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Dyspnoe und Asphyxie. 251<br />

dieses Gases das normale Verhältniss hergestellt werden kann; jetzt<br />

kommen mächtige Athembewegungen <strong>der</strong> Diffusion zu Hülfe, welche<br />

einerseits rasch die unbrauchbare Residualluft aus den Alveolen entfernen<br />

und grosse Mengen frischer Luft an ihre Stelle und damit an<br />

die Oberfläche <strong>der</strong> Blutcapillaren tragen, an<strong>der</strong>erseits den Blutstrom<br />

gewaltig verstärken und dadurch in kürzester Frist viel grössere<br />

Mengen venösen Blutes, als sonst, mit <strong>der</strong> Luft in Berührung bringen.<br />

Folgt somit die Aufnahme des Sauerstoffs prompt und direct dem<br />

Verbrauch, so kommt die umgekehrte Regulation, d. h. die des Verbrauchs<br />

nach <strong>der</strong> Grösse <strong>der</strong> Einnahme, unter physiologischen Ver­<br />

hältnissen so gut wie gar nicht in Betracht. Denn falls die Frage<br />

aufgeworfen werden sollte, wie sich <strong>der</strong> Organismus gegenüber ge­<br />

steigerter Sauerstoffzufuhr verhalte, so konnte ich schon neulich, und<br />

kann ich vollends nach unseren heutigen Erörterungen Sie daran erinnern,<br />

dass diese Möglichkeit einfach dadurch beseitigt ist, dass schon<br />

in <strong>der</strong> Norm das arterielle Blut nahezu vollständig mit Sauerstoff<br />

gesättigt ist; und was die Kohlensäure anbelangt — für welche ja<br />

sonst die so eben vorgetragenen Ueberlegungen, freilich in umgekehrter<br />

Richtung, gleiche Gültigkeit haben —, von <strong>der</strong> Kohlensäure, sage<br />

ich, soll zwar nicht geleugnet werden, dass die willkürlich verstärkten<br />

Athembewegungen <strong>der</strong> Abdunstung <strong>der</strong>selben zu Gute kommen; indess<br />

hier sorgen dieselben Muskelbewegungen mehr als ausreichend dafür,<br />

dass es an diesem Gase im Blute nicht fehlt. Aber wenn auch eine<br />

über die Norm hinausgehende Steigerung <strong>der</strong> Sauerstoffzufuhr nur in<br />

sehr beschränkten Grenzen möglich ist, so ist dem gegenüber eine<br />

abnorme Verringerung <strong>der</strong>selben nicht blos leicht denkbar, son<strong>der</strong>n<br />

sie spielt sogar, zwar nicht in <strong>der</strong> Physiologie, wohl aber in <strong>der</strong><br />

<strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Respiration eine höchst actuelle und überaus wichtige<br />

Rolle.<br />

Denn hierher gehören die gesammten von uns so eingehend besprochenen<br />

Respirationsfehler, die, mögen sie nun den Zutritt <strong>der</strong><br />

Luft zum Blute o<strong>der</strong> den des Blutes zur Luft erschweren, nur<br />

dadurch Respirationsfehler werden, dass sie die Aufnahme des Sauer­<br />

stoffs und die Abgabe <strong>der</strong> Kohlensäure verringern. Tritt nun gegenüber<br />

dieser Verringerung <strong>der</strong> Sauerstoffeinnahme eine gleiche Ver­<br />

ringerung des Verbrauchs als Regulationsmittel ein? Allerdings;<br />

denn, wie ich Ihnen wie<strong>der</strong>holt hervorgehoben habe, die Menschen<br />

mit <strong>der</strong>artigen Respirationsfehlern verhalten sich, bewusst o<strong>der</strong> in-<br />

stinetiv, so, dass sie möglichst wenig Sauerstoff verbrauchen und

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