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Pathologie der Verdauung.

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250 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

Der Sauerstoffgehalt des arteriellen Blutes, d. h. die absolute<br />

Grösse des im Blute enthaltenen Sauerstoffs, ist nun bekanntlich nicht<br />

blos bei verschiedenen Individuen, son<strong>der</strong>n auch bei demselben Individuum<br />

unter physiologischen Umständen keineswegs immer <strong>der</strong> gleiche,<br />

vielmehr <strong>der</strong>artigen Schwankungen unterworfen, dass beispielsweise<br />

die bei völlig gesunden Hunden festgestellten Mengen sich sowohl<br />

nach oben, als nach unten erheblich von dem für das Carotidenblut<br />

des Hundes gefundenen Mittelwerthe von c. 17 Vol.-pCt. (auf 0° und<br />

1 Mtr. Druck berechnet) entfernen. Diese Schwankungen sind die<br />

Folge des wechselnden Gehalts des Blutes an Hämoglobin, an welches<br />

fast <strong>der</strong> gesammte Blutsauerstoff gebunden ist und dessen Menge deshalb<br />

dem Sauerstoffvorrath geradezu proportional ist. Letzteres ist,<br />

wie Sie wissen, dadurch ermöglicht, dass sich unter normalen Verhält­<br />

nissen das Hämoglobin in <strong>der</strong> Lunge beinahe vollständig mit Sauerstoff<br />

sättigt. In diesem Zustande, d. h. fast so reich an Sauerstoff,<br />

als überhaupt möglich, verlässt das Blut die Lungen, und ein so beschaffenes<br />

Blut führen je<strong>der</strong>zeit die Arterien in die Körperorgane, die<br />

für die Unterhaltung ihres regelmässigen Stoffwechsels und ihrer verschiedenartigen<br />

Vorrichtungen nothwendig eines reichlichen Sauerstoffzustromes<br />

bedürfen. Hierin, in <strong>der</strong> nahezu vollständigen Sättigung<br />

des arteriellen Blutes mit Sauerstoff, und nicht in <strong>der</strong> absoluten<br />

Grösse des Sauerstoffvorraths liegt das Kriterium dafür, dass <strong>der</strong><br />

Gaswechsel des Blutes ein regelmässiger ist. Da nun aber in den<br />

diversen Körperorganen stets eine mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> grosse Menge<br />

des Blutsauerstoffs verzehrt wird, so dass das Venenblut durchschnittlich<br />

um V4 — S 3 ärmer an Sauerstoff zum Herzen zurückkehrt,<br />

so würde es um die Sättigung des arteriellen Blutes rasch geschehen<br />

sein, wenn nicht in den Lungen <strong>der</strong> verbrauchte Sauerstoff aufs<br />

Prompteste wie<strong>der</strong> ersetzt würde. In <strong>der</strong> Norm herrscht eben die<br />

vollständigste Accommodation zwischen Verbrauch und Ersatz, Sauerstoffabgabe<br />

und -einnähme. Bei geringem Verbrauch, d. h. wenn ein<br />

an Sauerstoff verhältnissmässig reiches Venenblut den Lungen zuströmt,<br />

genügt zum grossen Theile die, wenn auch continuirliche, so doch<br />

langsame Diffusion zwischen Alveolenluft und Atmosphäre, und es<br />

bedarf jedenfalls nur einer massigen Verstärkung des Luftstromes zu<br />

den Alveolen mittelst <strong>der</strong> Athembewegungen, um das die Lungencapillaren<br />

durchströmende Blut wie<strong>der</strong> mit Sauerstoff zu sättigen.<br />

An<strong>der</strong>s bei starkem Verbrauch! Hier ist das Venenblut <strong>der</strong>artig an<br />

Sauerstoff verarmt, dass nur durch eine sehr reichliche Aufnahme

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