28.10.2013 Aufrufe

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

gernd auf die Production des zweiten Bestandteiles im Mundsaft,<br />

nämlich des Mundschleimes, wirken; denn wie bei jedem an<strong>der</strong>en<br />

Katarrh führt auch eine entzündliche Reizung <strong>der</strong> Mundschleimhaut<br />

immer zu einer reichlicheren Bildung ihres Secrets, also hier des<br />

Mundschleimes. Von dem normalen Mundschleim unterscheidet sich<br />

<strong>der</strong> katarrhalische durch eine reichliche Beimischung von Epithel fetzen<br />

und -Trümmern und von Lymphkörperchen, sowie auch durch einen<br />

grösseren Gehalt an gelöstem Eiweiss, und es erklärt sich dadurch,<br />

dass im Anfang einer Mercurialsalivation <strong>der</strong> abfliessende Speichel<br />

sogar schwer und ziemlich concentrirt sein kann, während bei längerer<br />

Dauer des Ptyalismus die dünne Drüsensecretion das völlige Uebergewicht<br />

erlangt. Für die eigentliche Mundverdauung aber kann aus<br />

<strong>der</strong> Zunahme des Mundschleimes, zumal bei seiner gleichbleibenden<br />

Reaction, eine Störung nicht erwachsen. Vielmehr gilt hier dasselbe,<br />

wie von den quantitativen Aen<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Secretion <strong>der</strong> Speicheldrüsen:<br />

die Verringerung <strong>der</strong> Mundschleimproduction muss<br />

nachtheiliger wirken, als ihre Zunahme. Hier ist es nun beson<strong>der</strong>s<br />

bemerkenswerth, dass unter dem Einflüsse des Fiebers nicht<br />

blos von den Speicheldrüsen weniger secernirt, son<strong>der</strong>n auch weniger<br />

Mundschleim gebildet wird. Hierdurch allein wird es verständlich,<br />

dass die Mundhöhle Fiebern<strong>der</strong> so leicht trocken ist; denn Fehr fand<br />

im Maule seiner Hunde, denen er alle Speicheldrüsen entfernt hatte,<br />

immer noch eine genügende Quantität alkalischer Flüssigkeit, um die<br />

Zunge und die ganze Mundschleimhaut feucht zu erhalten. Fiebernde<br />

bedürfen dagegen zu diesem Zwecke einer regelmässigen, oft wie<strong>der</strong>holten<br />

Zufuhr an Wasser, ohne welche ihre Zunge entwe<strong>der</strong> eine<br />

intensiv rothe, glatte und glänzende, gleichsam lackirte Oberfläche<br />

o<strong>der</strong>, bei gleichzeitigem stärkerem und nicht entferntem Epithelbelag,<br />

einen trockenen und rissigen Ueberzug bekommt. Darum trifft<br />

man diese trockene Zunge keineswegs bei allen Fiebernden und das<br />

selbst dann nicht, wenn dieselben wegen gleichzeitiger Verlegung <strong>der</strong><br />

Nasenlöcher mit offenem Munde athmen; son<strong>der</strong>n nur dann kommt<br />

es zu dieser Austrocknung <strong>der</strong> Mundhöhle, wenn <strong>der</strong> Fieberkranke<br />

keinen Durst empfindet, resp. ihn zu befriedigen unterlässt, mit Einem<br />

Worte, wenn sein Bewusstsein getrübt, wenn er unbesinnlich ist 13 .<br />

Sie sehen, es sind weit erheblichere Rücksichten, als die <strong>der</strong> Mundverdauung<br />

drohenden Nachtheile, wesshalb die Austrocknung' <strong>der</strong> Mund­<br />

schleimhaut seit Alters her als ein Symptom schwerer Krankheit gilt.<br />

Schliesslich wäre noch etwaiger Momente zu gedenken, durch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!