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Pathologie der Verdauung.

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224 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

blos das Schicksal <strong>der</strong> Fremdkörper, son<strong>der</strong>n nicht min<strong>der</strong> das mancher<br />

Krankheitsherde und Kraukheitsproducte, welche mit <strong>der</strong> Athmungs­<br />

luft in Berührung kommen, wird ganz wesentlich und zuweilen in<br />

verhängnissvoller Weise von den in <strong>der</strong>selben enthaltenen Bacterien-<br />

keimen bestimmt. Lediglich auf ihnen beruht es, dass um die hämorrhagischen<br />

Lungeninfarcte sich gern eine dissecirende Eiterung<br />

etablirt, welche bei den sonst völlig analogen Infarcten <strong>der</strong><br />

Milz und Nieren nur höchst selten getroffen wird. Vor Allem aber<br />

tragen sie die Schuld daran, dass fast in jedem, wie auch immer<br />

entstandenen nekrotischen Herde <strong>der</strong> Lungen eine echte Gangraena<br />

humida Platz greift.<br />

Ob es sich in allen diesen Fällen um identische o<strong>der</strong> wenigstens<br />

verwandte, den eigentlichen Fäulnissbacterien nahestehende Organismen<br />

handelt, ist nicht ausgemacht, indess kaum wahrscheinlich; wenigstens<br />

sind von Leyden und Jaffe 35 in dem Auswurf und dem Bronchialinhalt<br />

bei <strong>der</strong> putriden Bronchitis Bacterien formen aufgefunden worden,<br />

welche we<strong>der</strong> den Mikrokokken, noch dem Bacterium termo gleichen,<br />

und auch das von Filehne 36 neuerdings in Lungengangränherden<br />

nachgewiesene Ferment, welches in einfach gefaulten Lungenstücken<br />

nicht existirt, spricht offenbar dafür, dass hier beson<strong>der</strong>e Sehizomycetenspecies<br />

im Spiele sind. Ihr hauptsächliches Interesse gewinnt aber<br />

diese Frage erst mit Rücksicht auf einige specifische Krankheitsprocesse,<br />

unter denen die Tuberkulose obenan steht.<br />

Ist auch, so lautet die Frage, für die echte Tuberkulose <strong>der</strong><br />

Lungen und die specifische Lungenphthise die Ursache in Substanzen<br />

zu suchen, welche mit <strong>der</strong> Athmungsluft in die Bronchien und<br />

die Alveolen und von hier in das Lungengewebe gelangt sind? Natürlich<br />

nicht etwa Blut. Für uns, die wir den Tuberkel unter die<br />

Infectionsgeschwülste gestellt und damit ausgesprochen haben, dass er<br />

einem specifischem Virus seinen Ursprung verdanke, bedarf es selbstredend<br />

keines beson<strong>der</strong>en Beweises, dass in die Bronchien und von da<br />

in die Alveolen ergossenes Blut daran absolut unschuldig sein muss.<br />

Dass manche spätere Phthisiker von einer Hämoptoe zu einer Zeit<br />

befallen werden, wo auch die sorgfältigste physikalische Untersuchung<br />

noch keine Zeichen einer Lungenerkrankung aufzudecken vermochte,<br />

dass also öfters eine Hämoptoe <strong>der</strong> ausgesprochenen Lungenphthise<br />

vorausgeht, wer möchte das bestreiten? aber aus diesem Umstand nun<br />

schliesseu zu wollen, dass die Lungenhämorrhagie den Anstoss zur<br />

Ausbildung <strong>der</strong> Phthise gegeben, kann im Grunde nur Jemandem bei-

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