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Pathologie der Verdauung.

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Lufiwege. 223<br />

gehen eine sehr beträchtliche Anzahl <strong>der</strong> zwangsweise gefütterten<br />

Geisteskranken, sowie <strong>der</strong> durch fremde Hülfe ernährten unbesinn­<br />

lichen Fieberkranken, ferner von den Menschen, <strong>der</strong>en Aditus laryngis<br />

aus irgend einer Ursache nicht gegen den Pharynx abgeschlossen<br />

werden kann, endlich von den Individuen mit Speiseröhrenkrebs etc.,<br />

an diesen gangränescirenden Lobulärpneumonien zu Grunde.<br />

Dies führt uns unmittelbar zu einer Art von corpusculären Beimengungen,<br />

welche nirgends, soweit die Erde bewohnt ist, in <strong>der</strong><br />

Atmosphäre fehlen dürften, nämlich den nie<strong>der</strong>sten Organismen.<br />

Dass wirklich Bacterien, resp. Bacterienkeime überall und je<strong>der</strong>zeit in<br />

mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> grosser Menge in <strong>der</strong> uns umgebenden Luft sus-<br />

pendirt sind, bedarf heutzutage schwerlich noch eines Beweises. Damit<br />

ist aber zugleich ausgesprochen, dass wir continuirlich mittelst<br />

<strong>der</strong> Athemzüge ungezählte Quantitäten von Bacterien in unsere Lungen<br />

bringen, und wenn trotzdem unser Organismus ungestört und ungeschädigt<br />

fortexistirt, nun, so verdankt er es, wie ich wohl kaum her­<br />

vorzuheben brauche, seiner Fähigkeit, die aufgenommenen Schizomyceten<br />

zu beseitigen und jedenfalls unschädlich zu machen. Zweifellos<br />

werden gerade von den Bacterien grosse Mengen in <strong>der</strong> Schleimhaut<br />

<strong>der</strong> Luftwege aufgehalten und alsdann durch die Flimmerbewegung<br />

wie<strong>der</strong> hinausbeför<strong>der</strong>t; aber ebensowenig darf man bezweifeln, dass<br />

zahlreiche Exemplare von diesen Organismen bis in die Alveolen und<br />

von hier, gleich den Kohletheilchen, in die Lymphbahnen <strong>der</strong> Lungen,<br />

d. h. in die Säfte des Organismus gelangen; ob sie hier schon innerhalb<br />

<strong>der</strong> Lungen o<strong>der</strong> in den Bronchialdrüsen o<strong>der</strong> in welchem Organ<br />

sonst vernichtet werden, ist nicht bekannt; nur soviel steht fest, dass<br />

sie beseitigt o<strong>der</strong> vernichtet werden, weil man unter physiolo­<br />

gischen Verhältnissen Schizomyceten in den Flüssigkeiten und Geweben<br />

des Körpers ja nicht zu finden pflegt (cf. I. p. 195). Nicht immer<br />

freilich erweist sich die Einathmung <strong>der</strong> Bacterienkeime als ein so<br />

harmloses Ereigniss, und insbeson<strong>der</strong>e dann muss mit diesem Factor<br />

gerechnet werden, wenn innerhalb <strong>der</strong> Luftwege ungehörige Massen<br />

sind, welche einen günstigen Boden für die Ansiedlung <strong>der</strong> Schizomy­<br />

ceten abgeben können. So ist es ganz gewiss dem Einfluss einge-<br />

athmeter Bacterien zuzuschreiben, wenn das stagnirende Secret eines<br />

chronischen Bronchialkatarrhs eine faulige Zersetzung erleidet und aus<br />

<strong>der</strong> einfachen Bronchitis eine putride wird. Von <strong>der</strong> ver<strong>der</strong>blichen<br />

Einwirkung <strong>der</strong> Schizomyceten auf organische, in die Luftwege ge-<br />

rathene Fremdkörper haben wir soeben erst gesprochen. Doch nicht

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