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Pathologie der Verdauung.

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Luftwege. 219<br />

langer Zeit, im Stoffwechsel des Organismus wie<strong>der</strong> verschwinden<br />

können. Hat doch v. Jns 32 in einer in Langhans' Laboratorium<br />

ausgeführten Untersuchung, welche noch wegen mancher an<strong>der</strong>en werthvollen<br />

Aufschlüsse über die uns beschäftigenden Inhalationsvorgänge<br />

Beachtung verdient, ermittelt, dass sogar eingeathmete Kalkpartikel<br />

im Zeitraum etlicher Wochen wie<strong>der</strong> aus den Lungen und<br />

Bronchialdrüsen so vollständig verschwinden können, dass kein kohlensaurer<br />

Kalk mehr darin nachgewiesen werden kann! Wenn demnach<br />

die Kalkkörner dem Stoffwechsel des Organismus auf die Dauer nicht<br />

zu wi<strong>der</strong>stehen vermögen, so wird es gewiss auch den Cellulosefäserchen<br />

nicht besser ergehen, von denen ich ja soeben erst Ihnen be­<br />

richtete, dass sie einen so bedeutenden Bestandtheil des Strassenstaubes<br />

bilden. Mit den Fremdkörpern aber verschwinden die neu­<br />

gebildeten Schwielen und Bindegewebsmassen nicht, höchstens geht<br />

ihre Schrumpfungsretraction noch fort, in <strong>der</strong>en Gefolge es gern zum<br />

Untergang von Alveolen, gelegentlich auch, wie schon früher erwähnt<br />

wurde, zur Bildung von Bronchiectasen kommt. Weshalb aber die<br />

Indurationen mit solcher Vorliebe schiefrig gefärbt, auch die<br />

peribronchitischen Knötchen gewöhnlich einen Stich ins Rauchgraue<br />

haben, und die cirrhotischen Stränge nicht selten ausgesprochen schwarz<br />

sind, das werden Sie Sich jetzt zweifellos selber beantworten: denn<br />

alle die chronischen Entzündttngsproducte verdanken diese ihre Farbe<br />

nichts An<strong>der</strong>em, als dem sei es vorher, sei es gleichzeitig mit den<br />

entzündungserregenden Fremdkörpern eingeathmeten Russ. Sie sehen<br />

nach Allem, von welcher Bedeutung die Gruppe dieser Inhalations-<br />

processe für die menschliche <strong>Pathologie</strong> ist. Denn wenn die vorgetragene<br />

Auffassung richtig ist, so gehört hierher ein sehr beträcht­<br />

licher Theil dessen, was gewöhnlich mit unter den Collectivbegriff<br />

<strong>der</strong> chronischen Lungenschwindsucht gerechnet wird. In <strong>der</strong><br />

That ist diese Bezeichnung auch für diese Processe ganz zutreffend,<br />

sofern damit nichts weiter ausgesprochen sein soll, als dass mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger grosse Abschnitte <strong>der</strong> Lungen functionsunfähig werden<br />

und „schwinden"; wenn aber <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Phthise in <strong>der</strong> seit Alters<br />

hergebrachten Weise auf den Gesammtorganismus ausgedehnt wird,<br />

so ist die Subsummirung unserer Inhalationskrankheiten unter die<br />

Lungenschwindsucht geeignet, zu groben Irrthümern zu führen. Denn<br />

die Individuen mit Steinlungen, mit si<strong>der</strong>otischen o<strong>der</strong> anthrakotischen<br />

Indurationen etc. haben zwar oft genug Bronchialkatarrh, aber in <strong>der</strong><br />

Regel gar kein Fieber, und pflegen jedenfalls so weit entfernt von

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