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Pathologie der Verdauung.

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Luftwege. 215<br />

von den Alveolarwandungen aus Husten nicht ausgelöst<br />

wird. Denn hieraus folgt, dass Alles, was von fremden Substanzen<br />

die Bronchien vollständig passirt hat, weiterhin unbehelligt sowohl<br />

von <strong>der</strong> Flimmerbewegung, als auch vom Husten in <strong>der</strong> Lunge verweilen<br />

muss. Es können das naturgemäss nur Dinge von sehr geringfügigen<br />

Dimensionen sein; indess sind es ja gerade solche, welche in<br />

Gestalt von unorganischem o<strong>der</strong> organischem Staub <strong>der</strong> Athmungsluft<br />

am allermeisten beigemengt sind, und auch wenn gröbere Partikel<br />

o<strong>der</strong> Flüssigkeitsmassen in die Bronchien hineingerathen, so muss<br />

man darauf gefasst sein, dass kleinste Bröckel o<strong>der</strong> Tropfen, die<br />

nicht mit ausgehustet werden, bis in die Alveolen gelangen und daselbst<br />

verbleiben.<br />

Wenn sich nun eine fremde Substanz innerhalb <strong>der</strong> Luftwege eingenistet<br />

hat, so hängt es von ihrer Natur und ganz beson<strong>der</strong>s von<br />

ihrer chemischen Beschaffenheit ab, was daraus resultirt. Wie<strong>der</strong>holt<br />

ist es constatirt worden, dass grössere Fremdkörper von glatter Oberfläche,<br />

kugliger Gestalt und anorganischem, nicht zersetzlichem Material<br />

viele Wochen und Monate lang in einem Bronchus feststecken<br />

können, ohne irgend welche an<strong>der</strong>en Effecte auszuüben, als die früher<br />

besprochenen mechanischen <strong>der</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger vollständigen Verlegung<br />

des Bronchialrohrs. Immerhin ist dies ein seltenes Ereigniss,<br />

schon weil es den Hustenparoxysmen doch früher o<strong>der</strong> später zu gelingen<br />

pflegt, gerade solche kuglige Körper zu expectoriren. Weit<br />

grösseres Interesse dürfen, schon wegen <strong>der</strong> unvergleichlich grösseren<br />

Häufigkeit <strong>der</strong>selben, die Schicksale und Wirkungen von staubförmigen,<br />

anorganischen und deshalb nicht zersetzlichen Fremdkörpern<br />

beanspruchen, die aber wegen ihrer Kleinheit nicht in den Bronchien<br />

aufgehalten werden, son<strong>der</strong>n bis in die Alveolen eindringen. Trotz­<br />

dem ist es noch keineswegs lange, dass man diese Verhältnisse eingehen<strong>der</strong><br />

studirt hat. Dass staubförmige Partikel mit <strong>der</strong> eingeath-<br />

meten Luft bis in die feinsten Bronchien gelangen, ist freilich schon<br />

früh bekannt gewesen, und ebenso hat man schon vor langer Zeit<br />

solche Partikel im Innern von grossen epithelartigen Zellen in den<br />

Lungenalveolen gesehen, ohne indess darin mehr als eine interessante<br />

Curiosität zu finden. Erst vor wenig mehr als einem Decennium ist<br />

durch Beobachtungen von Traube 30 über eingeathmete Holzkohle<br />

und vor Allem durch eine ausgezeichnete Arbeit Zenker's 31 über<br />

Staubinhalationskrankheiten <strong>der</strong> Lungen dies wichtige Gebiet<br />

<strong>der</strong> <strong>Pathologie</strong> erschlossen worden. Aber selbst nachher hat man

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