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Pathologie der Verdauung.

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214 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

Kranker o<strong>der</strong> ein Mensch mit anästhetischem Kehlkopf, sagten wir,<br />

hustet nicht sofort, wenn er einmal falsch schluckt — obwohl gerade<br />

<strong>der</strong>artige Kranke <strong>der</strong> Gefahr, Fremdkörper in den Larynx zu bekommen,<br />

vorzugsweise ausgesetzt sind. Auch die mehrfach von uns<br />

betonte geringere Empfindlichkeit <strong>der</strong> Bronchialschleimhaut kann sich<br />

in sehr unerwünschter Weise bei Kranken mit einer abnormen Communication<br />

<strong>der</strong> Speiseröhre mit den Luftwegen geltend machen, d. h. bei<br />

Kranken, welche sich gegen das Eindringen von fremden Substanzen<br />

in ihre Bronchien absolut nicht zu schützen vermögen und deshalb<br />

auf die Promptheit <strong>der</strong> Hustenreflexe am meisten angewiesen sind.<br />

Aehnliche Erfahrungen macht man hinsichtlich <strong>der</strong> Stimmritze. Dass<br />

bei Menschen, <strong>der</strong>en Glottis in Folge von Recurrenslähmung weit<br />

klaffend und unbeweglich offen steht, o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Stimmbän<strong>der</strong> und<br />

womöglich zugleich die Epiglottis zerstört sind, sehr leicht alle möglichen<br />

Fremdkörper in die Luftwege gerathen, brauche ich Ihnen nicht<br />

zu wie<strong>der</strong>holen; gerade solche Kranke können aber, weil sie ihre Luftwege<br />

nicht abzuschliessen im Stande sind, ebensowenig ordentlich<br />

husten, wie Individuen mit einer weiten Trachealfistel, die doch ihrerseits<br />

fremden Substanzen bequemen Zutritt zu dem Respirationskanal<br />

gestattet. Endlich werden wir auch hinsichtlich <strong>der</strong> dritten Bedingung,<br />

<strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Exspiratoren, nicht selten darüber belehrt,<br />

dass <strong>der</strong> Mechanismus des Hustenreflexes vollkommen „zweckmässig"<br />

in <strong>der</strong> That nur für den gesunden und kräftigen Organismus eingerichtet<br />

ist. Niemand ist bekanntlich mehr zu Bronchialkatarrhen und<br />

damit zur Anhäufung von schleimig-eitrigem Secret in den Luftwegen<br />

disponirt, als längere Zeit Fiebernde; und gerade bei diesen Fieberkranken<br />

tritt nicht selten schon frühzeitig eine solche Muskelschwäche<br />

ein, dass sie kraftvolle Hustenstösse beim besten Willen nicht machen<br />

können — auch wenn dieselben nicht, wie bei <strong>der</strong> Trichinose, wegen<br />

<strong>der</strong> Schmerzhaftigkeit absichtlich unterdrückt werden. Ebenso bleibt<br />

bei kleinen Kin<strong>der</strong>n, wenn ihnen beim Spielen o<strong>der</strong> Essen unversehens<br />

ein Fremdkörper in die Luftwege geräth, zwar <strong>der</strong> Husten<br />

nicht aus, aber durchaus nicht jedesmal sind die Exspirationsstösse<br />

kräftig genug, um jenen auch wirklich wie<strong>der</strong> hinauszubeför<strong>der</strong>n.<br />

Dass übrigens auch die energischsten Hustenstösse eines muskelstarken<br />

Mannes zuweilen daran scheitern, dass ein Fremdkörper sich<br />

fest in einen Bronchus eingekeilt o<strong>der</strong>, wenn er spitzig ist, eingebohrt<br />

hat, braucht kaum hervorgehoben zu werden. Für unsere Frage ist<br />

aber schliesslich von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Umstand, dass

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