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Pathologie der Verdauung.

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212 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

sichts lehrt, wie bedeutend diese Erschwerung während eines Hustenparoxysmus<br />

ist. Immerhin pflegt das Alles bald wie<strong>der</strong> zurückzugehen,<br />

wenn <strong>der</strong> Anfall vorüber, und selbst bei lange anhaltendem<br />

Katarrh und sehr häufigen und heftigen Hustenanfällen pflegt daraus<br />

kaum etwas An<strong>der</strong>es zu resultiren, als höchstens eine gewisse varicöse<br />

Erweiterung <strong>der</strong> oberflächlichen Venen; <strong>der</strong> Art, dass, wenn bei<br />

einem hustenden Kranken wirkliche Erscheinungen einer dauernden<br />

Spannungszunahme im Venensystem, z. B. Hydrops, sich einstellen, Sie<br />

immer gut thun werden, Sich noch nach an<strong>der</strong>en Ursachen dafür umzusehen,<br />

als dem Husten. Weniger durch chronische, als durch acute<br />

Einwirkungen bedroht letzterer den Circulationsapparat, vor Allem<br />

durch die plötzliche, dabei sehr bedeutende Drucksteigerung, welche<br />

dadurch <strong>der</strong> Blutstrom gerade in den kleinsten Gefässen erfährt. Wie<br />

Sie Sich erinnern, haben wir bei früherer Gelegenheit (I. p. 376) die<br />

Hustenanfälle unter den Ursachen von Zerreissungen selbst völlig gesun<strong>der</strong><br />

Capillaren angeführt; wenn aber die hierdurch bedingten Blutungen<br />

sich gewöhnlich auf unschuldige Ecchymosen <strong>der</strong> Conjunctiva<br />

etc. beschränken, so kann ein Hustenparoxysmus geradezu verhängnissvoll<br />

werden, wenn die Cohäsion und damit die Wi<strong>der</strong>standskraft<br />

<strong>der</strong> Blutgefäss Wandungen durch irgend welche frühere Erkrankungen<br />

erheblich verringert worden ist.<br />

Die nachtheiligen Wirkungen, welche die Hustenanfälle auf die<br />

Respirationsorgane ausüben können, beruhen darauf, dass beim Husten<br />

eine, und zwar sehr kraftvolle Exspiration mit Verschluss <strong>der</strong> Stimmritze<br />

zusammentrifft. Schliesslich wird freilich dieser Verschluss durchbrochen;<br />

aber bis dieser Augenblick eintritt, muss die innerhalb <strong>der</strong><br />

Lungen befindliche Luft unter sehr beträchtliche Spannung gerathen.<br />

Jedoch, was Sie wohl bemerken wollen, nicht überall gleichmassig;<br />

denn indem die Contraction <strong>der</strong> Exspiratoren vorzugsweise<br />

die untere Thoraxapertur verkleinert und das Zwerchfell in die Höhe<br />

drängt, comprimirt sie am stärksten die unteren Lungenabschnitte und<br />

presst die daselbst befindliche Luft möglichst hinaus; diese aber<br />

drängt mit <strong>der</strong>selben Gewalt in die oberen Abschnitte, über denen<br />

auch bei <strong>der</strong> forcirten Exspiration <strong>der</strong> Thorax sich nur wenig verkleinert,<br />

und die Folge ist, dass hier unter dem Druck <strong>der</strong> eindrin­<br />

genden Luft die kleineren Bronchien sich erweitern und die Alveolarsepta<br />

zerreissen, d. h. Bronchiectasen und beson<strong>der</strong>s Emphysem<br />

entstehen. Es sind dies diejenigen Formen von Emphysem, welche<br />

ihren überwiegenden Sitz in den oberen Partien <strong>der</strong> Lunge haben, und

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