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Pathologie der Verdauung.

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Luftwege. 211<br />

eigenen pathologischen Producte, welche er expectorirt. Denn was<br />

ausgeworfen wird, ist freilich dem Körper entzogen, und es involvirt<br />

deshalb jede Expectoration einen gewissen Verlust an hochorganisirter<br />

Substanz. Indess wenn Sie Sich einmal die Mühe machen wollen,<br />

eine Quantität Sputum zu trocknen, so werden Sie Sich sogleich davon<br />

überzeugen, wie ausserordentlich gering <strong>der</strong> Trockenrückstand desselben<br />

ist — von dem überdies ein Theil noch auf die Aschenbestandtheile<br />

kommt. Zudem aber wollen Sie bedenken, dass was expectorirt wird,<br />

zum grossen Theil nekrotische o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zersetzung anheimgefallene<br />

Objecte sind, d. h. Dinge, welche, wenn sie im Organismus verblieben<br />

wären, ihm wohl schaden, aber nur äusserst wenig hätten nützen<br />

können.<br />

Der Hustenact als solcher ist allerdings nicht gleichgiltig. Ein<br />

einzelner Hustenstoss ist freilich ohne alle Bedeutung, und selbst ein<br />

ordentlicher Hustenanfall in Folge eines in den Kehlkopf gerathenen<br />

Bissens dürfte kaum jemals einem gesunden Menschen geschadet haben.<br />

An<strong>der</strong>s aber steht es schon, wenn <strong>der</strong> Husten mit einer krampfhaft<br />

forcirten Contraction <strong>der</strong> Glottisschliesser und in Folge dessen auch<br />

krampfhaft gesteigerter Arbeit <strong>der</strong> Exspirationsmuskeln einhergeht,<br />

und ganz beson<strong>der</strong>s, wenn dieser „Krampfhusten", wie bei <strong>der</strong><br />

Tussis convulsiva, sich häufig wie<strong>der</strong>holt. Ueberdies aber darf man<br />

nicht vergessen, dass diejenigen, welche viel und vornehmlich in angestrengten<br />

Paroxysmen husten, keineswegs gesunde Individuen sind,<br />

son<strong>der</strong>n höchst überwiegend Kranke, <strong>der</strong>en Respirationsapparat auch<br />

in den Pausen zwischen den Anfällen nicht ganz regelrecht functionirt.<br />

Dass ein angestrengter Hustenparoxysmus und ein Krampfhusten zu<br />

den peinvollsten und erschöpfendsten Zufällen gehört, weiss Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />

einmal Zeuge eines solchen Anfalls bei einem Menschen mit Catarrhe<br />

sec o<strong>der</strong> einem Keuchhustenkind gewesen ist. Von dieser durch den<br />

Husten bereiteten Qual aber abgesehen, sind es vornehmlich zwei<br />

Apparate, die durch denselben gefährdet sind, nämlich <strong>der</strong> Circulationsund<br />

<strong>der</strong> Respirationsapparat, Auf den Kreislauf wirkt ein Hustenanfall<br />

einerseits dadurch, dass er vermöge <strong>der</strong> höchst energischen Contractionen<br />

<strong>der</strong> Exspiratoren den arteriellen Druck steigert, ganz<br />

beson<strong>der</strong>s aber, indem er den negativen Druck im Thorax aufhebt und<br />

selbst in positiven umwandelt und damit die Entleerung des<br />

Körpervenenblutes in's Herz erschwert. Ein Blick auf die<br />

mächtig geschwollenen und strotzend bis zum „Zerspringen" gefüllten<br />

Jugular- und Facialvenen und auf die bläulich rothe Farbe des Ge-<br />

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