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Pathologie der Verdauung.

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206 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> Athmung.<br />

darauf hinaus, dass nach einer tiefen Inspiration zuerst ein<br />

Verschluss <strong>der</strong> Luftwege hergestellt wird, <strong>der</strong> dann mittelst<br />

heftiger und plötzlicher, krampfhafter Exspirationsbewegungen<br />

unter lautem Schall durchbrochen wird; beim<br />

Niesen wird dieser Verschluss durch das von <strong>der</strong> Zunge gegen die<br />

Schlundwand herangelegte Gaumensegel, beim Husten durch die geschlossene<br />

Glottis gebildet.<br />

Die Empfindlichkeit für den Niesreflex ist bei den verschiedenen<br />

Individuen sehr ungleich. Manche Menschen niesen bekanntlich, wenn<br />

sie in die Sonne sehen, ja, es giebt Leute, die vom Niesen befallen<br />

werden, sobald ein kalter Luftzug ihre Haut streift; diejenige Localität<br />

aber, von <strong>der</strong> aus bei Weitem am häufigsten das Niesen ausgelöst<br />

wird, ist die Nasenschleimhaut, d. h. die daselbst endigenden sensiblen<br />

Trigeminusfasern. Für den Husten ist <strong>der</strong> eigentlich klassische<br />

Nerv <strong>der</strong> Laryngeus superior, resp. seine in <strong>der</strong> Kehlkopfschleimhaut<br />

endigenden sensiblen Fasern. Sobald Sie bei einem Hund<br />

o<strong>der</strong> einer Katze mittelst eines in den Kehlkopf eingeführten dünnen<br />

Katheters die Schleimhaut an irgend einer Stelle unterhalb <strong>der</strong> Glottis<br />

berühren, so tritt sofort Husten ein, ganz beson<strong>der</strong>s sicher und schon<br />

auf die leiseste Berührung, wenn <strong>der</strong> Katheter die hinteren Partien<br />

trifft. Doch sind es auch hier nicht blos die Kehlkopfnerven, <strong>der</strong>en<br />

Erregung Husten auslöst. In <strong>der</strong> Trachea ist die Schleimhaut <strong>der</strong><br />

Pars fibrosa kaum weniger empfindlich, als die des Larynx, und<br />

auch von <strong>der</strong> übrigen Wand aus lässt sich wenigstens durch stärkere<br />

Berührungen Husten erzeugen. Sehr prompt pflegt <strong>der</strong>selbe durch<br />

Berührung <strong>der</strong> Bifurcation ausgelöst zu werden, und auch wenn<br />

<strong>der</strong> Katheter tiefer in die Bronchien eingeführt wird, husten die Thiere<br />

in <strong>der</strong> Regel, so oft die Schleimhaut etwas <strong>der</strong>ber getroffen wird 26 .<br />

Aber auch von Gegenden ausserhalb des Respirationsapparates kann<br />

gelegentlich <strong>der</strong> Hustenreflex hervorgerufen werden, so vom äusseren<br />

Gehörgang aus, in dem sich <strong>der</strong> Auricularast des Vagus verbreitet,<br />

und von <strong>der</strong> Zungenwurzel, zu <strong>der</strong> ein kleiner Ast des Laryng. sup.<br />

tritt 27 , und beson<strong>der</strong>s empfindliche Leute husten selbst, wenn ein kalter<br />

Zugwind ihre Haut trifft, d. h. also auf Erregung von Stellen, die<br />

mit dem Vagus gar nichts zu thun haben. Dabei darf aber noch Eines<br />

nicht ausser Acht gelassen werden, dass nämlich unter patholo­<br />

gischen Verhältnissen die Erregbarkeit für diese Reflexe<br />

beträchtlich zunehmen kann. Das gilt unzweifelhaft einfach<br />

quantitativ für die gewöhnlichen Auslösungspunkte. Ein Mensch mit

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