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Pathologie der Verdauung.

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Luftwege. 201<br />

<strong>der</strong> Luft den Eintritt in die Luftwege gestatten. Ganz an<strong>der</strong>s steht<br />

es bekanntlich mit <strong>der</strong> Phonation. Dann da diese darauf beruht,<br />

dass <strong>der</strong> Exspirationsstrom die einan<strong>der</strong> genäherten, mehr weniger<br />

gespannten Stimmbän<strong>der</strong> in tönende Schwingungen versetzt, so ist<br />

jede Stimmbildung unmöglich o<strong>der</strong> mindestens sehr erschwert, wenn<br />

die Stimmbän<strong>der</strong> in grösserer Ausdehnung zerstört sind, o<strong>der</strong> wenn<br />

sie in Folge von Recurrens!ahmung einan<strong>der</strong> nicht genähert werden<br />

können und nicht weniger, wenn die exspirirte Luft noch vor <strong>der</strong><br />

Glottis einen Ausweg findet. Doch, wenn Sie auch diese Seite <strong>der</strong><br />

Thätigkeit unseres Respirationsapparates ganz ausser Acht lassen, so<br />

ist es auch für die Athmung selber keineswegs bedeutungslos, dass<br />

die Luftwege rings geschlossen und geschützt, dabei relativ<br />

eng und lang sind. Zunächst wird dadurch aufs Bequemste und<br />

Sicherste dafür gesorgt, dass die atmosphärische Luft trotz aller oft<br />

so exorbitanter Schwankungen ihrer Temperatur und ihres Feuchtig­<br />

keitsgehalts immer in einer geeigneten Beschaffenheit in die Lungcnalveolen<br />

gelangt — obschon es dafür, wie es scheint, eines so langen<br />

Zuleitungsrohres nicht bedürfte. Wenigstens haben Versuche, welche<br />

B. Heidenh ain 24 in meinem Laboratorium angestellt hat, dargethan,<br />

dass schon die so viel kürzere Strecke <strong>der</strong> Trachea dafür ausreicht.<br />

Als Heidenhain Hunde durch eine Trachealkanüle verschieden temperirte<br />

Luft, und zwar von sehr beträchtlich abgekühlter bis zu stark<br />

überhitzter, athmen Hess, zeigte ein bis zur Bifurcation vorgeschobenes<br />

Thermometer keinen Stand, <strong>der</strong> in nennenswerther Weise von <strong>der</strong><br />

Blutwärme des Thieres abgewichen wäre — sofern die eingeathmete<br />

Luft trocken war; war die heisse Luft freilich mit Wasserdampf<br />

gesättigt, so stieg die Quecksilbersäule des Thermometers rapid, und<br />

dem entsprechend entwickelte sich in kurzer Zeit ein ausgedehnter<br />

Tracheal- und Bronchialcroup, während nach <strong>der</strong> Athmung trockener<br />

überhitzter Luft alle krankhaften Folgen ausblieben. Worauf diese<br />

Fähigkeit des Organismus beruht, solche Temperaturschwankungen<br />

<strong>der</strong> Inspirationsluft prompt auszugleichen, ist von Heidenhain nicht<br />

hinreichend aufgeklärt; dass die Wasserverdunstung dabei offenbar<br />

eine wesentliche Bedeutung hat, lehren die erwähnten entgegengesetzten<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Athmung heisser Dämpfe, und es wäre deshalb<br />

trotz jenes so prägnanten Resultats nicht unmöglich, dass wenn die<br />

Athmung <strong>der</strong> trocknen heissen Luft über einen erheblich längeren<br />

Zeitraum fortgesetzt würde, als die 20—30 Minuten, welche Hei den-<br />

hain das Thier respiriren Hess, die Temperatur auch in den Bron-

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